Sachsen will Versorgung von Long-Covid-Patienten verbessern

Die Fraktionen im Landtag sind sich einig: Die Lage von Menschen, die
nach einer Corona-Infektion nicht gesund wurden, muss besser werden.
Betroffene sollen wieder ein normales Leben führen können.

Dresden (dpa/sn) - Sachsen will die Betreuung von
Long-Covid-Patienten verbessern und Betroffenen damit wieder eine
Perspektive geben. Man müsse endlich denjenigen helfen, die seit
Jahren krank seien und bisher durch das System rutschten, sagte
Grünen-Politiker Thomas Löser am Rande des Landtages. Die Fraktionen
von CDU, SPD, Grünen und Linken wollen dazu am Abend einen
gemeinsamen Antrag im Parlament einbringen. Auch die AfD
signalisierte Zustimmung. 

Abgeordneter schildert Auswirkungen von Long-Covid

«Die Corona-Pandemie ist für Zehntausende Menschen in Sachsen bis
heute bitterer Alltag. Wir erleben Kinder, die nur noch in einem
dunklen Raum liegen können, weil jeder Lichtstrahl Schmerzen
verursacht. Wir sehen Eltern, die von Arzt zu Arzt laufen und um die
Gesundheit ihrer Kinder kämpfen», machte Löser die Dramatik deutlich.

Seine Partei wolle, dass der Freistaat hier nicht länger wegsehe,
sondern entschlossen handle. 

Mangel an Anlaufstellen für Betroffene

Nach den Worten von Löser fehlte es in Sachsen noch immer an
ausreichenden Anlaufstellen für Betroffene von Erkrankungen wie
Long-Covid, ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue
Syndrom) und Impffolgen. «Deshalb fordern wir unter anderem
den Ausbau von Spezialambulanzen zur besseren Versorgung - damit
Betroffene nicht mehr hin und her geschickt werden, ohne eine
Diagnose oder Behandlung zu bekommen.»

«Wer sich in der Pandemie hat impfen lassen, hat sich solidarisch mit
der Gesellschaft gezeigt. Jetzt sollten auch wir uns mit diesen
Menschen solidarisch zeigen und die Forschung im Bereich der
Impfnebenwirkungen ausbauen», betonte der Grünen-Politiker. Ferner
brauche man wesentlich mehr Geld für die Erforschung und Zulassung
sogenannter Off-Label-Medikamente, um die Lage Betroffener zu
verbessern. Zugleich gelte es, neue Therapieformen zu entwickeln und
die Übernahme durch Kassen sicherzustellen.

Spezialkliniken und wohnortnahe Versorgung angemahnt

Mit dem Antrag wird die sächsische Regierung unter anderem
aufgefordert, auf den Aus- und Aufbau von interdisziplinären
Kompetenzzentren und Ambulanzen für Long-/Post-Covid Erkrankungen und
Betroffene von Impfschäden hinzuwirken. Es geht darum, eine
wohnortnahe Versorgung schaffen, die Telemedizin zu fördern und ein
verlässliches Versorgungssystem zu schaffen.

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