Ermittler sehen drastischen Anstieg bei Rezeptfälschungen

Seit knapp zwei Jahren werden immer mehr gefälschte Rezepte in
Apotheken eingelöst - und das liegt aus Sicht der Staatsanwaltschaft
München I an ganz bestimmten Medikamenten.

München (dpa/lby) - Ermittler sehen einen drastischen Anstieg bei
Fällen von gefälschten Rezepten. «Es ist kein Randphänomen, das h
ält
uns ganz schön auf Trab», sagt Marie-Anne Tokaji von der
Staatsanwaltschaft München I. Dabei gehe es nahezu ausschließlich um
als Abnehmspritzen bekanntgewordene Medikamente wie Ozempic, die
Diabetespatienten als Kassenleistung verschrieben werden können. 

Profitabler Weiterverkauf

Die Masche: Entsprechende Rezepte werden von den Tätern gefälscht,
für 10 Euro Zuzahlung in der Apotheke eingelöst - und die Medikamente
dann für hunderte Euro weiterverkauft. Allein die Staatsanwaltschaft
München I führt demnach «eine Vielzahl von Verfahren in dem
Deliktsbereich», zwölf Beschuldigte befinden sich aktuell in
Untersuchungshaft. Mehr als 40 mutmaßliche Täter mit Bezug zu Taten
in München wurden nach Angaben Tokajis identifiziert - und rund 390
weitere im gesamten Bundesgebiet.

Neuerdings seien auch nicht nur Medikamente betroffen, die das
Abnehmen erleichtern sollen, sondern auch «hochpreisige
Krebsmedikamente», die um die 6.000 Euro kosten und von den Tätern
mutmaßlich ins Ausland verkauft werden - vor allem nach Russland.

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