Herbst über Gottschalk: «Er ist halt ein altes Zirkuspferd»

Christoph Maria Herbst bewundert die Arbeitsmoral von Thomas
Gottschalk, der seine schwere Krebserkrankung zunächst verschwieg und
seine Verträge erfüllte. Das sei ganz alte Schule, meint der Komiker.

Berlin (dpa) - Schauspieler Christoph Maria Herbst hat seine
Bewunderung für die Arbeitsmoral des schwer erkrankten
Fernseh-Entertainers Thomas Gottschalk ausgedrückt. Gottschalk (75)
hatte seine Krebsdiagnose monatelang verschwiegen und arbeitete
weiter. «Er ist halt ein altes Zirkuspferd», sagte Herbst der
Deutschen Presse-Agentur bei der Premiere des neuen
«Stromberg»-Kinofilms in Berlin.

Gottschalk sei jemand, der «seine Verträge erfüllen wollte, der für

sein Publikum da sein wollte». Daher habe der Moderator wohl auch
seine Krebserkrankung zunächst nicht öffentlich gemacht, glaubt
Herbst. «Damit sich eben keiner Sorgen macht und keiner glaubt, er
wäre nicht mehr der große Unterhalter oder würde nicht mehr zur
Verfügung stehen. Das ist ganz alte Schule und davor kann ich erst
mal nur den Hut ziehen», sagte Herbst. 

«Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und hoffe, dass er diese
schwere Zeit zusammen mit seiner Familie übersteht und möglichst bald
gesundet», betonte der Stromberg-Darsteller.

Können Promis über Krankheiten sprechen?

Dass es für Prominente besonders schwierig ist, über eine Krankheit
zu sprechen, glaubt Herbst nicht unbedingt - zumindest nicht im Fall
von Gottschalk: «Soweit ich das mitbekommen habe, war es ja Thomas
Gottschalks Entscheidung, es erst mal nicht zu thematisieren - er hat
da die Hoheit über sich. Und jetzt ist er umgeschwenkt und hat sich
anders entschieden, aus guten Gründen.»

Schauspieler Bjarne Mädel («Stromberg», «Der Tatortreiniger») sie
ht
das Thema Krankheit bei Promis problematischer: «Ja, man ist halt
immer unter Beobachtung. Und klar willst du - um bei Gottschalk zu
bleiben - das Image halten, der Strahlemann, der Lustige, der
Stimmungsmacher sein», sagte Mädel der dpa am roten Teppich der
«Stromberg»-Premiere in Berlin.

Die Kritik und Häme, die Gottschalk für seine teils verwirrt und
fahrig wirkenden Bühnenauftritte abbekommen hatte, findet Mädel
unangebracht - unabhängig von der Krebserkrankung. «Man sollte
generell nicht immer so hart sein in seinen Urteilen», sagte der
Schauspieler. In sozialen Medien sei die Tendenz, immer gleich
draufzuhauen. «Daumen hoch oder Daumen runter - wie im alten Rom. Man
muss nicht immer so erbarmungslos auf Leute einknüppeln», sagte
Mädel. 

Verständnis für Geheimhaltung 

Auch Entertainer Julian F. M. Stoeckel hat Verständnis dafür, dass
Gottschalk seine Gesundheitsprobleme zunächst geheim hielt: «Im
Grunde genommen dürfen wir Promis das ja quasi nie sagen. Selbst wenn
wir einen Schnupfen haben, dann wird ja jeder Produzent leicht
narrisch und denkt: «Der kommt morgen nicht, der kommt morgen nicht,
der kann nicht drehen, der ist völlig fertig!»», sagte Stoeckel.

Wie der TV-Sender RTL mitteilte, wird Thomas Gottschalk am 6.
Dezember auf eigenen Wunsch zum letzten Mal die Samstagabendshow
«Denn sie wissen nicht, was passiert» moderieren. Gemeinsam mit
Günther Jauch und Barbara Schöneberger werde er einen unterhaltsamen
Abend mit seinem Abschied von der großen Bühne feiern. Danach will
sich Gottschalk nach eigener Aussage für seine weitere Behandlung aus
der Öffentlichkeit zurückziehen.

Seltener, bösartiger Tumor 

Am Samstag hatte der 75-Jährige seine Krebserkrankung in einem
Interview öffentlich gemacht. Der «Bild»-Zeitung sagte er: «Ich kan
n
nicht mehr auftreten. Ich muss gesund werden.»

Gottschalks Ehefrau Karina berichtete in dem «Bild»-Interview, ihr
Mann habe zwei Krebsoperationen hinter sich. «Die Diagnose war
heftig. Epitheloides Angiosarkom. Ein seltener, bösartiger Tumor.»
Ihr Mann nehme bis heute starke Medikamente - mit Nebenwirkungen, die
sich auch bei seinen jüngsten Bühnenauftritten gezeigt hätten.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite