Bald letzter Flug für Berlins Rekord-Rettungshubschrauber

Als er seinen Dienst antrat, stand die Mauer noch. Fast 40 Jahre
später ist nun Schluss für den Rettungshubschrauber «Christoph 31».


Berlin (dpa/bb) - Der ADAC nennt ihn einen Weltrekord-Hubschrauber:
Nach fast 40 Jahren am Himmel endet der Einsatz des gelben
Rettungshubschraubers Christoph 31 Ende des Jahres. Der Helikopter
war seit 1987 in Berlin und Brandenburg unterwegs - für fast 90.000
Einsätze, wie der ADAC mitteilt. In Spitzenzeiten habe Christoph 31
mehr als 3.800 Einsätze jährlich geflogen. «Damit gilt er
als Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten Einsätzen.» 

Am 31. Dezember startet der Hubschrauber seinen letzten Einsatz, da
die behördliche Genehmigung ausläuft. Dann wechselt der Betreiber. 

Überfliegen der DDR verboten

Als die Crew des ADAC-Hubschraubers am 13. Oktober 1987 ihren Dienst
antrat, stand noch die Mauer. Der Helikopter war zu der Zeit am
Flughafen Tempelhof stationiert. Ihn dort hinzubekommen, sei keine
leichte Aufgabe gewesen. Weil der Luftraum über der DDR nicht
überflogen werden durfte, musste Christoph 31 mit einem
Transportwagen nach West-Berlin gebracht werden, wie es in der
Mitteilung heißt. Bis zur Wende habe er unter US-Flagge gestanden und
sei nur von US-Amerikanern geflogen worden. Heute steht der
knallgelbe Helikopter am Charité Campus Benjamin Franklin in
Steglitz.

Der Hubschrauber ist laut ADAC zu rund 90 Prozent in Berlin und 10
Prozent in Brandenburg im Einsatz, täglich zwischen Sonnenaufgang und
Sonnenuntergang. Der Helikopter ist bei schweren internistischen
Notfällen, neurologischen Erkrankungen, Unfällen, Kindernotfällen
oder Wasserrettungen unterwegs. Zum Einsatzteam gehören Piloten und
Notfallsanitäter der ADAC Luftrettung sowie Notärzte der Charité.

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