Gewalttat mit fünf Toten - Polizei klärt weitere Details
Fünf Tote, drei Tatorte: Ermittler rätseln über das Motiv eines
63-Jährigen, der seine Familie und sich getötet haben soll. Ein paar
Fragen konnten jetzt aber geklärt werden.
Reutlingen (dpa) - Nach der Gewalttat mit fünf Toten im Landkreis
Reutlingen ist die Todesursache der Schwester des mutmaßlichen Täters
geklärt. Die 60-Jährige sei mit einem spitzen Gegenstand tödlich
verletzt worden, teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Weitere Details zur Tatwaffe nannten die Ermittler nicht. Die Frau
war am Dienstag in ihrer Wohnung in Reutlingen von einer Pflegekraft
entdeckt worden.
Der mutmaßliche Täter soll auch seine Ehefrau und die beiden
erwachsenen Söhne und sich selbst getötet haben. Alle vier kamen laut
Polizei durch Schussverletzungen zu Tode. Für die Taten soll der
Deutsche einen Revolver benutzt haben, den er legal besessen habe, so
die Ermittler weiter.
15 Waffen waren im Besitz des Tatverdächtigen
Es war laut dem Landratsamt Reutlingen als zuständiger Waffenbehörde
nicht die einzige Waffe des registrierten Jägers. 13 Gewehre und zwei
Kurzschusswaffen - darunter der Revolver - seien im Besitz des Mannes
gewesen, teilte das Landratsamt auf Nachfrage mit. Zuvor hatten die
«Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» darüber
berichtet.
Zuletzt war der Mann nach Informationen der Waffenbehörde
entsprechend der gesetzlichen Vorgaben im Jahr 2024 überprüft worden.
Dabei habe er seine Zuverlässigkeit nachgewiesen. «Es gab keine
Beanstandungen», hieß es vom Landratsamt.
Die Frage nach dem Motiv
Unklar sei weiter das Motiv des 63-Jährigen, so die Polizei. Eine
40-köpfige Ermittlungsgruppe arbeite mit Hochdruck das Tatgeschehen
auf. Die Ermittlungen seien wegen der drei Tatorte in Reutlingen,
Pfullingen und der Gemeinde St. Johann und den fünf Toten sehr
umfangreich, hatte ein Polizeisprecher erklärt. Die Leichen waren am
Dienstag gefunden worden.
Mögliche Zeugen sollen vernommen werden, darunter auch weitere
Angehörige der Toten. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass die getötete
Ehefrau des Mannes nicht die Mutter der getöteten Söhne gewesen sei.
Warum wird in dem Fall noch ermittelt?
Obwohl der Tatverdächtige tot ist, wollen die Ermittler die
Hintergründe so gut es geht aufdecken. Neben dem Motiv und den
Hintergründen sei auch die Abfolge der Taten offen, sagte ein
Polizeisprecher. Die Akte soll erst geschlossen werden, wenn alles so
gut ermittelt sei, wie es eben gehe. «In diesem Fall kann das Wochen
dauern.»
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