Tod auf Klassenfahrt: Vater verklagt Land NRW

Nach dem Tod der 13-jährigen Emily auf einer Klassenfahrt fordert ihr
Vater 125.000 Euro Schmerzensgeld vom Land NRW. Warum der Fall nun
vor Gericht landet.

Düsseldorf (dpa) - Nach dem Tod der 13-jährigen Emily auf einer
Klassenfahrt nach London hat ihr Vater das Land Nordrhein-Westfalen
auf 125.000 Euro Schmerzensgeld verklagt. In der Sache sei eine
Verhandlung am 11. Februar angesetzt, sagte eine Sprecherin des
Düsseldorfer Landgerichts (Az. 2b O 112/25). Der «Spiegel» hatte
zuvor berichtet.

Der Anwalt des Vaters, Manuel Reiger, teilte der dpa mit, man habe
zuerst eine außergerichtliche Einigung angestrebt, diese sei aber
nicht zustande gekommen. Gespräche seien abgeblockt worden.

Das Land NRW lasse nun durch seinen Rechtsanwalt alle Ansprüche
bestreiten. Es werde sogar in Zweifel gezogen, dass der Vater durch
den Tod seiner Tochter erkrankt ist.

Die Bezirksregierung Düsseldorf als Prozessgegnerin wollte zu dem
Fall nicht öffentlich Stellung nehmen. Die Position des Landes werde
ausschließlich vor Gericht vorgetragen, hieß es.

Lehrerinnen verurteilt

Zwei Lehrerinnen waren wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen
worden. Laut rechtskräftigem Urteil hatten die Pädagoginnen gegen
ihre Sorgfaltspflicht verstoßen, weil sie vor der Reise nicht
schriftlich nach Vorerkrankungen der teilnehmenden Schüler gefragt
hatten.

In Kenntnis der Erkrankungen hätten sie von dem Diabetes des Mädchens
gewusst, seine akute Überzuckerung in London früher erkannt, einen
Notarzt gerufen und so seinen Tod im Juni 2019 verhindern können.

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