Jeder dritte Erwachsene fühlt sich häufig gestresst

Früher war es weniger stressig - davon sind viele Menschen laut einer
Umfrage überzeugt. Wie der Stresslevel heute aussieht und was beim
Abschalten hilft.

Berlin (dpa) - Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland (31
Prozent) fühlt sich häufig gestresst. Nur acht Prozent empfinden
eigenen Angaben zufolge gar keinen Stress, wie aus einer
repräsentativen Befragung der Techniker Krankenkasse hervorgeht. Die
Ergebnisse des sogenannten Stressreports werden am Mittwoch in Berlin
vorgestellt. 35 Prozent gaben demnach an, manchmal gestresst zu sein,
bei 26 Prozent ist das selten der Fall. 

Für den Report hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag
der Techniker Krankenkasse 1.407 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren
zu ihren Erfahrungen mit Stress befragt. Die Befragung fand im Mai
2025 statt. 

Menschen empfinden das Leben heute stressiger als früher 

Rund drei von fünf Erwachsenen in Deutschland empfinden das Leben
heute stressiger als noch vor 15 oder 20 Jahren. Demnach teilen 57
Prozent der Befragten die Auffassung, dass die Belastung gestiegen
ist. 40 Prozent gaben an, dass heute einfach mehr über Stress
gesprochen werde. Menschen zwischen 40 und 59 Jahren haben im
Vergleich zu Menschen zwischen 18 und 39 Jahren öfter den Eindruck,
dass sie mehr Stress haben als früher (63 Prozent gegenüber 53). 

Frauen haben einen höheren Stresslevel 

Ein Vergleich mit Befragungen aus den vergangenen Jahren zeigt, dass
der Stresslevel früher tatsächlich niedriger war. Beim Stressreport
aus dem Jahr 2013 gaben 57 Prozent der Befragten an, manchmal oder
häufig gestresst zu sein. Im Jahr 2016 waren es schon 60 Prozent,
2021 waren es 64 Prozent, im aktuellen Report sind es
zusammengerechnet 66 Prozent. 

Bei Frauen ist der Stresslevel deutlich höher als bei Männern: 71
Prozent fühlen sich häufig oder manchmal gestresst, wie die aktuelle
Befragung ergeben hat. Bei Männern sind es 60 Prozent. 

Chronischer Stress ist schlecht für die Gesundheit 

«Bis zu einem gewissen Grad gehört Stress zum Leben dazu», erklärt

TK-Chef Jens Baas. «Chronischer Stress jedoch erhöht das Risiko für
bestimmte psychische und physische Krankheiten, wie zum Beispiel
Herz-Kreislauf-Probleme, Rückenschmerzen oder Depressionen.» 

Was löst den Stress aus? Am häufigsten gaben die Befragten, die sich
mindestens manchmal gestresst fühlen, hohe Ansprüche an sich selbst
als Ursache an (61 Prozent). Auf Platz zwei liegen Schule, Studium
oder Beruf (58 Prozent), gefolgt von Stress durch politische und
gesellschaftliche Probleme (53 Prozent). Für 43 Prozent der Befragten
spielen zu viele Termine und Verpflichtungen in der Freizeit eine
Rolle. Mehrfachantworten waren möglich. 

Was hilft?

«Wir sind evolutionspsychologisch nicht dafür gemacht, uns den ganzen
Tag mit den Krisen des gesamten Planeten auseinanderzusetzen»,
erklärt Psychologin Judith Mangelsdorf, Professorin für Positive
Psychologie an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport in
Berlin. Es sei daher wichtig zu lernen, gezielt zu steuern, wann und
wie oft man sich über die weltpolitische Lage informiere, um sich
nicht zu überfordern. «Zum Beispiel, indem wir uns digitale
Detox-Zeiten nehmen und nicht im Fünfminutentakt die Nachrichten
checken.» 

Wichtig sei auch, Resilienz aufzubauen, also seelische
Widerstandskraft. Das gehe zum Beispiel durch wohltuende soziale
Kontakte oder Bewegung und Zeit in der Natur. 

Spazieren, Freunde treffen, Musik hören

Tatsächlich verbringt die überwiegende Mehrheit der Befragten (83
Prozent) Zeit in der Natur oder geht spazieren, um Stress abzubauen.
78 Prozent gehen einem Hobby nach, genauso viele treffen sich mit
Familie oder Freundinnen und Freunden, um sich zu entspannen. Auch
Musik hören oder machen (73 Prozent) und Kochen, beziehungsweise
Essengehen (67 Prozent) hilft vielen. Männer trinken im Vergleich zu
Frauen häufiger ein Bier oder Glas Wein, um runterzukommen (36
Prozent gegenüber 22 Prozent). Frauen hingegen machen häufiger Yoga
oder autogenes Training (28 Prozent gegenüber 11 Prozent). 

Für Stressgeplagte hat Psychologin Mangelsdorf noch einen Tipp: Für
das eigene Wohlbefinden ist es ihren Angaben nach wichtig, positive
Momente oder Erfahrungen bewusst herzustellen. «Das kann ein gutes
Gespräch mit einem netten Menschen, ein Kaffee in der Sonne und die
Tatsache sein, dass ich heute mit dem Rad statt mit dem Auto zur
Arbeit fahre, weil ich weiß, dass es mir guttut.»

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