Aujeszkysche Krankheit - Hunde bei Jagd in LUP angesteckt

Zwei Hunde mussten nach einer Jagd eingeschläfert werden, weil sie
sich bei Schwarzwild mit einer Krankheit angesteckt haben, die auch
Pseudowut genannt wird. Was sollten Jäger beachten?

Parchim (dpa/mv) - Zwei Jagdhunde haben sich im Landkreis
Ludwigslust-Parchim durch Wildscheinkontakt mit der Aujeszkyschen
Krankheit angesteckt. Sie mussten am vergangenen Wochenende
eingeschläfert werden, teilte die Landkreisverwaltung mit. Das Virus
sei für Menschen ungefährlich. Für Säugetieren wie Hunde und Katzen

verläuft eine Infektion laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) immer
tödlich.

Anders sieht es demnach bei Haus- und Wildschweinen aus - den
natürlichen Wirten des Virus. Bei Wildschweinen etwa gebe es häufig
keine sichtbaren Symptome. Haus- und Wildschweine, die sich einmal
infiziert haben, tragen den Erreger demnach lebenslang mit sich.

Auch Pseudowut genannt

Insbesondere bei Fleischfressern ähnelten die Symptome der Tollwut,
so dass die Krankheit auch Pseudowut genannt werde. Das zentrale
Nervensystem werde in kurzer Zeit sehr stark beschädigt. Nach vier
bis sieben Tagen treten demnach starke entsprechende Symptome auf.
Das Hauptsymptom sei starker Juckreiz, meist von den Ohren ausgehend.
Dieser könne so stark sein, dass die Tiere durch Scheuern teils
Knochen blank legen oder sich selbst verstümmeln. Andere Symptome
seien Benommenheit und Unkoordiniertheit, Verweigerung des Futters,
gelegentlich permanentes Bellen beziehungsweise Unruhe und Angst.

Das Risiko, dass sich ein Hund bei einem infizierten Hund anstecke,
sei rein theoretischer Natur. Bislang ist laut FLI kein derartiger
Fall bekannt.

Tipps für Hundeführer

Die Anzahl von mit Aujeszkyscher Krankheit infizierten Jagdhunden ist
laut zuständigem Fachdienst des Landkreises Ludwigslust-Parchim
bisher gering. Hundeführer bei Jagden sollten unbedingt darauf
achten, Kontakte von Jagdhunden mit Wildschweinen auf das
Notwendigste zu beschränken. Es sollte kein rohes Wildschweinfleisch
an Hunde verfüttert werden, sie sollten beim Öffnen der erlegten
Tiere von diesen ferngehalten werden.

Es handelt sich um eine meldepflichtige Krankheit. Sie kommt laut FLI
weltweit vor. Dank strikter Bekämpfung konnte die Krankheit demnach
bei Hausschweinen in Deutschland getilgt werden. Seit 2003 gilt
Deutschland dahingehend offiziell als frei von der Aujeszkyschen
Krankheit. Der Erreger komme jedoch weiterhin in den
Schwarzwildbeständen Deutschlands vor.

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