Kennedy nennt Impfstudien zu Autismus nicht gestützt
Donalds Trumps Gesundheitsminister Kennedy gilt als Impfskeptiker.
Nun hat eine ihm unterstellte Behörde ihre Angaben zu Impfungen und
Autismus geändert. Und er legt in einem Interview nach.
Washington (dpa) - Der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr.
zweifelt wissenschaftliche Erkenntnisse an und schließt einen
Zusammenhang zwischen Autismus und Impfungen nicht aus. Obwohl die
These, Impfungen könnten Autismus auslösen, wissenschaftlich
widerlegt ist, behauptet er nun, dies sei wissenschaftlich nicht
gestützt. «Die ganze Geschichte, dass «Impfstoffe getestet wurden und
diese Entscheidung getroffen wurde», ist einfach eine Lüge», sagte
der Minister der «New York Times».
Kennedy erklärte auch, dass er die ihm unterstellte
Gesundheitsbehörde CDC persönlich angewiesen habe, auf ihrer Website
eine mögliche Verbindung zwischen Autismus und Impfungen nicht
auszuschließen. Auf der Website heißt es nun: «Die Behauptung
«Impfstoffe verursachen keinen Autismus» ist keine evidenzbasierte
Behauptung.» Zuvor stand dort immer, Studien hätten gezeigt, dass es
«keinen Zusammenhang» zwischen Impfungen und Autismus gebe.
Kennedy gilt schon lange als Impfkritiker
Kennedy, der schon lange als Impfkritiker gilt, gestand ein, dass
großangelegte epidemiologische Studien zum Masern-, Mumps- und
Rötelnimpfstoff keinen Zusammenhang mit Autismus festgestellt hätten.
Es gebe jedoch Lücken in der Wissenschaft zur Impfstoffsicherheit,
behauptete er.
Er habe die Gesundheitsbehörde CDC deshalb angewiesen, ihre
Leitlinien zu ändern, unter anderem weil es keine großangelegten
Studien zu Autismus und anderen Impfungen gebe, die Kindern im ersten
Lebensjahr verabreicht werden. Dazu gehören der Hepatitis-B-Impfstoff
und eine Kombinationsimpfung, die vor Diphtherie, Tetanus und
Keuchhusten schützt.
Änderung führt zu Kritik
Die gemeinnützige Autism Science Foundation zeigte sich entsetzt von
den neuen Inhalten, die «verändert und verzerrt wurden und nun voll
mit impfkritischer Rhetorik und glatten Lügen über Impfungen und
Autismus sind». Die Organisation betonte: «Die Wissenschaft belegt
eindeutig, dass Impfungen keinen Autismus verursachen», hieß es
weiter.
Der republikanische US-Senator Bill Cassidy schrieb auf der Plattform
X, er sei Arzt und habe Menschen an Krankheiten sterben sehen, die
durch Impfungen hätten verhindert werden können. «Was Eltern jetzt
hören müssen, ist, dass Impfstoffe gegen Masern, Kinderlähmung,
Hepatitis B und andere Kinderkrankheiten sicher und wirksam sind und
keinen Autismus verursachen werden.» Alle Statements, die dem
widersprächen, seien «falsch» und «unverantwortlich».
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