Tod in Istanbul - Schicksal von Studentin bewegt Uni weiter
Vor einem Jahr starb eine Studentin in Istanbul. An ihrer Universität
in Lüneburg herrscht weiter Betroffenheit, auch weil es jetzt einen
Fall gibt, der Ähnlichkeiten aufweist.
Lüneburg/Hamburg/Istanbul (dpa) - Das Schicksal einer in der Türkei
gestorbenen Studentin bewegt auch noch ein Jahr danach ihre
Universität in Lüneburg. «Die Leuphana hat über das Jahr einen
Kontakt zur Familie gehalten», sagte ein Uni-Sprecher. Die Hochschule
habe den Tod der Hamburgerin vor einem Jahr mit Bestürzung
aufgenommen.
Der Fall der 21-Jährigen ist weiterhin ungeklärt. Doch wegen
Ähnlichkeiten zum Tod einer Familie aus Hamburg ist er wieder in die
Öffentlichkeit gerückt. Die Pressestelle der Lüneburger Uni habe die
Familie im vergangenen Jahr auf Medienanfragen vorbereitet und «dann
auch aktuell in dieser laufenden Woche begleitet», sagte der
Sprecher.
Studentin war für Auslandssemester in Istanbul
Die Erasmus-Studentin der Leuphana war für ein Auslandssemester in
Istanbul. In der türkischen Metropole lebte sie mit zwei weiteren
Leuphana-Studierenden in einer Wohnung. Auch die beiden anderen
wurden damals verletzt.
Der Tod der 21-Jährigen sei zunächst mit einer Lebensmittelvergiftung
erklärt worden, sagte der Anwalt ihrer Familie, Ekim Hakeri, der
Deutschen Presse-Agentur. Ein erst in diesem August erschienener
forensischer Bericht sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sie
mutmaßlich durch Pestizide gegen Bettwanzen vergiftet wurde. Das
Mittel wurde demnach in einem anderen Stockwerk eingesetzt und habe
sich dann im gesamten Gebäude ausgebreitet. Die Staatsanwaltschaft
habe diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen.
Ähnlichkeiten zu Fall von Hamburger Familie
Im Fall der kürzlich in Istanbul verstorbenen Hamburger Familie
gingen Behörden ebenfalls zunächst von einer Lebensmittelvergiftung
aus. Am Dienstag wurde ein vorläufiger Bericht der türkischen
Gerichtsmedizin bekannt. Darin heißt es dem Staatssender TRT zufolge,
dass der Tod der vierköpfigen Familie durch eine chemische Vergiftung
im Hotel verursacht worden sein könnte.
Die Wahrscheinlichkeit einer Lebensmittelvergiftung werde als gering
eingestuft. In dem Hotel der Familie im Stadtteil Fatih waren
Berichten zufolge vor deren Tod Chemikalien zur Bekämpfung von
Bettwanzen eingesetzt worden.
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