150.000-Euro-Preis für Kölner HIV-Forscher Florian Klein

Für seine HIV-Forschung erhält der Direktor des Instituts für
Virologie der Uniklinik Köln, Florian Klein, den Hamburger
Wissenschaftspreis. Das Preisgeld will er in weitere HIV-Studien
investieren.

Hamburg/Köln (dpa) - Der Direktor des Instituts für Virologie der
Uniklinik Köln, Florian Klein, hat den mit 150.000 Euro dotierten
Hamburger Wissenschaftspreis 2025 erhalten. Der Experte auf dem
Gebiet des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) sei für seine Arbeit
auf dem Gebiet der «Immunmodulation» ausgezeichnet worden, teilte die
Akademie der Wissenschaften mit. Der Preis wird alle zwei Jahre
verliehen, das Preisgeld stammt von der Hamburgischen Stiftung für
Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve.

Exzellente medizinische Forschung mit direktem Nutzen

«Der Preisträger des Hamburger Wissenschaftspreises zum Thema
«Immunmodulation» verkörpert mit seiner Forschung in hervorragender

Weise, was exzellente medizinische Forschung den einzelnen Menschen
bringen kann, nämlich neue Therapien bei Krebs- und
Autoimmunerkrankungen ebenso wie bei Infektionen», erklärte
Akademie-Präsident Prof. Mojib Latif. Klein leiste auf dem Feld der
Infektionsforschung beeindruckende Arbeit.

Klein kündigte an, das Preisgeld in die Forschung zu stecken, um
herauszufinden, warum das Virus bei manchen Personen mit einer
HIV-Infektion nach einer Antikörper-Therapie über viele Jahre ohne
Medikamente kontrolliert wird. «Wir vermuten, dass der Grund dafür
ein Zusammenspiel von zellulären Bestandteilen des Immunsystems und
den zugeführten Antikörpern ist», erklärte Klein. «Wie genau das

funktioniert, wissen wir jedoch nicht.»

Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Klein, 1977 in Essen geboren, studierte den Angaben zufolge von 1998
bis 2005 Medizin in Köln, Zürich, Bologna und Boston. Nach einer
dreijährigen Tätigkeit als Assistenzarzt in Köln wechselte er an die

Rockefeller University in New York, wo er sich auf die HIV-Forschung
spezialisierte. 2015 sei er einem Ruf nach Köln auf eine
DFG-Heisenberg-Professur gefolgt, zwei Jahre später wurde er Direktor
des Instituts für Virologie an der Universität zu Köln.

Klein ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften
Leopoldina und zählt seit Jahren zu den weltweit meistzitierten
Wissenschaftlern in seinem Fach. Für seine Arbeiten sei er vielfach
ausgezeichnet worden - unter anderem mit dem Georges-Köhler-Preis der
Deutschen Gesellschaft für Immunologie, dem Deutschen AIDS-Preis, dem
Heinz Ansmann-Preis für HIV-Forschung sowie zuletzt mit dem
Galenus-von-Pergamon-Preis.

Blumenthal: gesellschaftlich «hochrelevantes Forschungsfeld»

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne) nannte
Kleins Arbeit ein gesellschaftlich hochrelevantes Forschungsfeld.
«Denn die Abwehr von Virusinfektionen geht uns alle an.» Klein leiste
mit seiner herausragenden 
Forschung insbesondere zur Antikörper-vermittelten Prävention und
Therapie von HIV echte Pionierarbeit. «Seine Arbeit zeigt
beispielhaft, wie Forschungsehrgeiz, Neugier und der Mut, neue Wege
zu gehen, wissenschaftliche Durchbrüche ermöglichen und weit über die

Grenzen des 
eigenen Fachgebiets hinauswirken können.»

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