Rückenleiden und Verletzungen setzen Zustellern besonders zu

Der Krankenstand in der Zustell- und Lagerbranche ist laut der Barmer
in Schleswig-Holstein besonders hoch. Was die Zahlen der Krankenkasse
offenlegen und wie leichte Entlastungen möglich sind.

Kiel (dpa/lno) - Ob Black Friday oder Vorweihnachtszeit - zum
Jahresende stehen Paketzustellerinnen und -zusteller besonders unter
Druck. Der Job belastet ihre Gesundheit, wie Zahlen der Krankenkasse
Barmer aus dem Vorjahr zeigen. Der Krankenstand in der Zustell- und
Lagerbranche liegt 36,8 Prozent über dem Durchschnitt aller
Beschäftigten in Schleswig-Holstein.

Laut Barmer meldeten sich 2024 Zusteller und Lageristen im Schnitt 34
Tage krank. Zum Vergleich: Berufstätige in Schleswig-Holstein fehlen
durchschnittlich 24,8 Tage. Die Auswertung bezieht sich auf
Barmer-Versicherte im Alter von 15 bis 69 Jahren.

«In der aktuell so stark geforderten Berufsgruppe der Zusteller
fallen täglich rund 93 von 1.000 Beschäftigten krankheitsbedingt
aus», sagte Barmer-Sprecher Torsten Nowak. Der Krankenstand liege bei
9,3 Prozent.

Überdurchschnittlich viele Verletzungen und Rückenleiden

Dabei zählen den Angaben nach Rückenleiden zu den Hauptursachen für
Krankschreibungen in der Zustellbranche und Lagerwirtschaft.
Beschäftigte fehlen laut Barmer im Schnitt neun Tage wegen
Rückenbeschwerden - berufsübergreifend sind es 4,6 Tage. 

Auch Verletzungen wie Brüche, Zerrungen oder Schürfwunden führten
überdurchschnittlich oft zu Fehlzeiten. Im vergangenen Jahr
verursachten sie laut der Krankenkasse in diesen Branchen etwa vier
Fehltage, während der Durchschnitt bei 2,3 Tagen lag. 

«Um Beschäftige in der Zustellbranche und Lagerwirtschaft zu
entlasten, sollte man beim Online-Einkauf darauf achten, möglichst
viele Artikel in einer Bestellung zu bündeln», betonte Nowak. Eine
Hilfe sei auch, dem Zusteller oder der Zustellerin ein paar Schritte
entgegenzugehen.

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