Köder statt Spritze: Wie Wildschweine geimpft werden könnten
Forscher wollen herausfinden, ob sich Wildschweine über Köder impfen
lassen. Das Projekt könnte entscheidend sein, um die Afrikanische
Schweinepest künftig einzudämmen - nicht nur in Deutschland.
Neuzelle (dpa) - Lassen sich Wildschweine per Köder gegen die
Afrikanische Schweinepest impfen? Dieser Frage gehen Forscher
momentan in Brandenburg nach. In Neuzelle (Landkreis Oder-Spree)
startete jetzt eine Feldstudie, mit der untersucht werden soll, ob
die Wildschweine Köder auf Ei- oder Maisbasis anbeißen.
«Momentan sind diese Köder noch nicht mit Impfstoff belegt, denn das
sind ja gentechnisch veränderte Organismen», erklärte die Virologin
Sandra Blome vom Greifswalder Friedrich-Loeffler-Institut. In einem
ersten Schritt solle untersucht werden, ob die Tiere überhaupt auf
die Köder reagieren und welche Auswirkungen sie auf andere Arten
haben.
Untersuchungen auch in Spanien und Lettland
Auch in Spanien und Lettland laufen demnach Untersuchungen. Es gehe
auch um die Frage, ob man eine Lösung in allen Regionen anwenden
könne oder ob es spezifische Anforderungen gebe, erklärte Blome.
Das EU-geförderte Forschungsprojekts ASFaVIP wird vom
Friedrich-Loeffler-Institut koordiniert. Die
wissenschaftlich-praktische Umsetzung übernimmt das Büro WildVet.
Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit und Akzeptanz
unterschiedlicher Impfköder unter realen Bedingungen zu prüfen. Dabei
wird untersucht, wie gut die Köder von Schwarzwild aufgenommen
werden.
Die Ergebnisse sollen eine Grundlage für künftige Maßnahmen zur
Bekämpfung und Prävention der Afrikanischen Schweinepest in
Brandenburg und bundesweit liefern.
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