WHO: Marburg-Ausbruch in Äthiopien

Das Marburg-Virus löst bei Menschen eine oft tödlich verlaufende
Erkrankung aus. Nun berichtet die Weltgesundheitsorganisation von
Erkrankungen in Äthiopien.

Addis Ababa/Genf (dpa) - Neun Menschen sind in Äthiopien an dem
gefährlichen Marburg-Virus erkrankt. Das teilte die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Verweis auf die Bestätigung
durch das Gesundheitsministerium des afrikanischen Landes mit. 

Das Marburg-Virus gehört zu den gefährlichsten bekannten
Krankheitserregern. Es löst laut WHO eine oft tödlich verlaufende
Erkrankung aus. Neben hohem Fieber, starken Kopf- und Muskelschmerzen
entwickeln viele Patienten innerhalb einer Woche schwere Blutungen.
Es gebe derzeit weder zugelassene Medikamente zur wirksamen
Behandlung noch Impfstoffe zum Schutz vor einer Erkrankung, erläutert
die WHO. 

WHO schickt Expertenteam

Bei dem Ausbruch in Äthiopien handelt sich um «den ersten seiner Art
in dem Land», so die Gesundheitsorganisation. In anderen
ostafrikanischen Ländern gab es zuletzt aber immer wieder Fälle und
laut genetischen Analysen handele es sich um denselben Virusstamm,
der nun auch in der Stadt Jinka in der Region Südäthiopien
Erkrankungen auslöst. 

Die WHO hat ein Expertenteam für die Bekämpfung von Ausbrüchen
solcher viraler hämorrhagischer Fieber die Region geschickt, heißt es
in der Mitteilung vom Freitagabend. Die lokalen Behörden verstärken
den Angaben zufolge ihre bisherigen Maßnahmen, wozu flächendeckende
Untersuchungen, die Isolierung von Fällen und die Behandlung sowie
die Kontaktverfolgung gehörten. 

Ansteckung über Körperflüssigkeiten

Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Marburg-Virus oft durch Flughunde
übertragen. Die Ansteckung unter Menschen erfolgt über den Kontakt
mit Körperflüssigkeiten eines erkrankten Patienten, der Symptome
zeigt, laut WHO ist eine Übertragung durch kontaminiertes Material
auch möglich. 

Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, weil sich
dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus
bei Versuchsaffen infiziert hatten.

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