Ausbruch abgeflaut - Amt stellt Ehec-Veröffentlichungen ein

Nach dem Abflauen eines Ehec-Ausbruchs in MV stoppt das zuständige
Amt die Veröffentlichung von Fallzahlen. Eine zentrale Frage ist
weiterhin offen.

Schwerin (dpa/mv) - Nach dem in Mecklenburg-Vorpommern beobachteten
Abflauen eines Ehec-Ausbruchs stellt das zuständige Landesamt die
Veröffentlichung separater Fallzahlen ein. «Nur noch bei erneutem,
momentan aber nicht zu erwartendem Anstieg», würden entsprechende
Meldungen wieder veröffentlicht, teilte das Schweriner
Gesundheitsministerium mit.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) hatte täglich und
zuletzt in mehrtägigem Abstand Ehec-Fallzahlen veröffentlicht. 

Expertinnen und Experten gingen seit längerem nicht mehr von einem
aktiven Ausbruchsgeschehen in MV aus, erklärte Gesundheitsministerin
Stefanie Drese (SPD). Der letzte dem Ausbruch zugeordnete Ehec-Fall
stammt laut Ministerium vom 30. September. Dass auch danach
Fallzahlen in den Berichten noch stiegen, liegt laut einer
Ministeriumssprecherin an der rückwirkenden Zuordnung von Fällen, die
aber nicht tagesaktuell seien. Laut Drese können daher auch zukünftig
noch einzelne Fälle hinzukommen.

Krank machende Bakterienstämme

Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli - bestimmte
krank machende Stämme eines Darmbakteriums, die vor allem bei
Wiederkäuern vorkommen und bei Menschen insbesondere Durchfall
auslösen können. Die Bakterien können auf verschiedenen Wegen
übertragen werden, unter anderem durch direkten Kontakt zu Tieren
oder durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel.

In besonders schweren Verläufen kann es zum hämolytisch-urämischen
Syndrom (HUS) kommen, das zu Blutgerinnungsstörungen und
Nierenversagen führen kann. 

Häufung ab August

Ehec-Ansteckungen gibt es regelmäßig. Allerdings war ab August
zunächst in Mecklenburg-Vorpommern eine Häufung festgestellt worden.
Auch die Häufung von HUS-Fällen bei Kindern hatte in
Mecklenburg-Vorpommern bei Medizinern und Behörden Besorgnis
ausgelöst. Anfang September war der für den Ausbruch in MV
verantwortliche Bakterienstamm identifiziert worden. Dieser war auch
bei Erkrankungen in Nordrhein-Westfalen festgestellt worden.

Die genaue Ursache ist weiterhin unklar. Laut einem Bericht des
Robert Koch-Instituts (RKI) von Oktober muss davon ausgegangen
werden, dass die Erkrankungen über ein oder mehrere kontaminierte
Lebensmittel verursacht wurden.

Insgesamt hat das Lagus in MV mit Stand vom Mittwoch bislang 164
Ehec-Infektionen und 19 HUS-Fälle im Zusammenhang mit dem
Ausbruchsgeschehen registriert.

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