Etwas mehr Organspenden in Bayern
Die Zahl der Organspenden im Freistaat ist heuer leicht gestiegen.
Warum Experten dennoch vor zu viel Optimismus warnen und welche Rolle
die Zustimmung der Angehörigen spielt.
Würzburg (dpa/lby) - In Bayern sind heuer bislang etwas mehr Organe
gespendet worden als im Vorjahreszeitraum. Bis Ende Oktober wurden im
Freistaat 400 Spenderorgane entnommen und anschließend hierzulande
oder im Ausland transplantiert, wie die Deutsche Stiftung
Organtransplantation (DSO) mitteilte. Im gleichen Zeitraum des
Vorjahres waren es 395 gespendete Organe.
Zugleich wurden 449 Organe an Menschen in Bayern gespendet, die zuvor
in Deutschland oder im Ausland entnommen und über die internationale
Vermittlungsstelle Eurotransplant vermittelt wurden. Bis Ende Oktober
2024 waren 428 Organe an Menschen im Freistaat gespendet worden.
Die Zahl der Organspender in Bayern blieb mit 128 weitgehend konstant
(2024: 127). Nach Angaben von Gesundheitsministerin Judith Gerlach
(CSU) warten aktuell mehr als 1.000 Menschen in Bayern auf ein
lebenswichtiges Spenderorgan (Stand 31. Oktober).
Auch bundesweit etwas mehr Spenden
Auch bundesweit verzeichnete die DSO einen leichten Zuwachs bei der
Zahl der gespendeten Organe. Bis Ende Oktober wurden in Deutschland
2.523 Organe gespendet und anschließend hierzulande oder im Ausland
transplantiert (2024: 2.391). Die Zahl der Organspender stieg
bundesweit auf 836 Menschen (2024: 789). Von Donnerstag an trifft
sich die DSO in Würzburg zu ihrem Jahreskongress.
«Keine fundamentale Wende»
«Die leichte Steigerung der Organspende gegenüber dem Vorjahr ist für
die Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten erfreulich, darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass daraus keine fundamentale
Wende bei der Organspende abzuleiten ist», teilte der medizinische
Vorstand der DSO, Axel Rahmel, mit.
Rahmel wies zudem darauf hin, dass Organspenden in vielen Fällen
aufgrund einer fehlenden Zustimmung von Angehörigen nicht zustande
kommen. Bundesweit sei dies in diesem Jahr in rund der Hälfte aller
Fälle der Grund gewesen. Diese Entwicklung gebe es bereits seit
einigen Jahren.
Wichtiger Appell: Entscheidung dokumentieren
Müssen Angehörige eine Entscheidung zur Organspende treffen, entweder
nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen oder nach eigenen
Wertvorstellungen, stimmen demnach weniger als 25 Prozent einer
Organspende zu. Nur bei 15 Prozent aller möglichen Organspenden liege
eine schriftliche Willensbekundung vor.
Alle Bürgerinnen und Bürger sollten sich zur Frage einer Organspende
eine Meinung bilden und die getroffene Entscheidung zur Organspende
dokumentieren, sagte Rahmel. «Damit ihr Wille bezüglich der
Organspende auch tatsächlich umgesetzt werden kann, wenn es darauf
ankommt.»
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.