Zahl der Organspenden leicht gestiegen

Mehr Menschen in Deutschland haben in diesem Jahr ein Organ
gespendet. Warum Experten dennoch vor zu viel Optimismus warnen und
welche Rolle die Zustimmung der Angehörigen spielt.

Würzburg (dpa) - Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe
ist in diesem Jahr etwas höher als noch 2024. Bis Ende Oktober wurden
in Deutschland 2.523 Organe gespendet und anschließend hierzulande
oder im Ausland transplantiert, wie die Deutsche Stiftung
Organtransplantation (DSO) mitteilte. Im gleichen Zeitraum des
Vorjahres waren es 2.391 gespendete Organe. 

Zugleich wurden in Deutschland 2.738 Spenderorgane transplantiert,
die in Deutschland oder im Ausland entnommen und über die
internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant vermittelt wurden.
Bundesweit spendeten in diesem Jahr bislang 836 Menschen nach ihrem
Tod ein Organ (2024: 789). Ab Donnerstag trifft sich die DSO in
Würzburg zu ihrem Jahreskongress.

«Keine fundamentale Wende»

«Die leichte Steigerung der Organspende gegenüber dem Vorjahr ist für

die Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten erfreulich, darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass daraus keine fundamentale
Wende bei der Organspende abzuleiten ist», teilte der Medizinische
Vorstand der DSO, Axel Rahmel, mit. Zudem gebe es erneut deutliche
regionale Unterschiede.

So wurden etwa in Nordrhein-Westfalen bis Ende Oktober mit 506
deutlich mehr Organe gespendet als noch im Vorjahreszeitraum (411),
in den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland ging die Zahl im
Vergleich dagegen deutlich zurück auf 291 gespendete Organe (2024:
347).

In vielen Fällen fehlt die Zustimmung

DSO-Vorstand Rahmel wies darauf hin, dass Organspenden in vielen
Fällen aufgrund einer fehlenden Zustimmung von Angehörigen nicht
zustande kommen. Von 2.963 gemeldeten potenziellen Organspenden im
Zeitraum von Januar bis Oktober konnten demnach 2.127 nicht
realisiert werden. In rund der Hälfte der Fälle habe das an fehlender
Einwilligung gelegen. 

Diese Entwicklung gebe es bereits seit einigen Jahren. Müssen
Angehörige eine Entscheidung zur Organspende treffen, entweder nach
dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen oder nach eigenen
Wertvorstellungen, stimmen demnach weniger als 25 Prozent einer
Organspende zu. Nur bei 15 Prozent aller möglichen Organspenden liege
eine schriftliche Willensbekundung vor. 

Wichtiger Appell: Entscheidung dokumentieren

Alle Bürgerinnen und Bürger sollten sich zur Frage einer Organspende
eine Meinung bilden und die getroffene Entscheidung zur Organspende
dokumentieren, sagte Rahmel. «Damit ihr Wille bezüglich der
Organspende auch tatsächlich umgesetzt werden kann, wenn es darauf
ankommt.»

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite