Uni Magdeburg: Patienten profitieren von Novartis-Neubau

Das Pharmaunternehmen aus der Schweiz will in Halle für viele
Millionen Euro einen neuen Standort bauen. Wie das Erkrankten
unmittelbar zugutekommen könnte.

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Patientinnen und Patienten der
Universitätsklinik in Magdeburg werden nach deren Angaben in Zukunft
durch schneller verfügbare Krebsmedikamente besser behandelt werden
können. Sie würden «deutlich davon profitieren, dass die modernen
zielgerichteten Medikamente, made in Sachsen-Anhalt, künftig noch
schneller und verlässlich verfügbar sind», sagte der Chefarzt des
Bereichs Nuklearmedizin an der Universitätsklinik für Radiologie und
Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Magdeburg, Michael Kreißl.
Zuvor hatte der Schweizer Pharmakonzern Novartis mitgeteilt, einen
neuen Standort in Halle bauen zu wollen. 

Das Unternehmen will einen Standort zur Produktion von sogenannten
Radioligandentherapien aufbauen. Die Therapie wird den Angaben nach
an der Universitätsmedizin Magdeburg schon jetzt regelmäßig zur
Krebsbehandlung eingesetzt.

Bei der Therapie wird ein Biomolekül mit einem Radionuklid
kombiniert. Einzelne Zellen werden nach der Verabreichung in die
Blutbahn dadurch geschädigt und abgetötet. Umliegendes Gewebe soll
hingegen so wenig wie möglich geschädigt werden. 

Gut verträglich und gleichzeitig wirksam

Radioligandentherapie sei eine wirksame und zugleich
nebenwirkungsarme Behandlungsoption, erklärte Kreißl. Laut Novartis
waren an der Entwicklung dieses Behandlungsansatzes deutsche
Forschungsinstitute, Kliniken und pharmazeutische Unternehmen
maßgeblich beteiligt. Menschen mit fortgeschrittenen
Krebserkrankungen sollen so wirksam und gut verträglich zugleich
therapiert werden, hieß es. 

Novartis zufolge soll in Halle eine hochmoderne, halbautomatische
Produktionslinie entstehen. Der Produktionsstart ist für Ende 2027
geplant. Die Anlage könne danach auch noch um weitere
Fertigungsstrecken erweitert werden, hieß es. Der Standort biete dem
Unternehmen nach durch die Nähe zum Flughafen Halle/Leipzig
logistische Vorteile. Außerdem seien bedeutende nuklearmedizinische
Zentren in der Nähe. 

Nach Unternehmensangaben arbeiten rund 2.700 Menschen an sechs
Novartis-Standorten in Deutschland.

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