Diabetes? Kontrollieren Sie Ihre Füße
Diabetes kann Nervenschäden und Durchblutungsstörungen verursachen.
Im schlimmsten Fall droht eine Amputation. Die Zahlen der AOK Hessen
lassen aufhorchen.
Bad Homburg (dpa/lhe) - Wer unter Diabetes leidet, sollte regelmäßig
seine Füße ansehen. Darauf weist die AOK Hessen anlässlich des
Weltdiabetestages am 14. November hin. Die Gefahr ist real: In Hessen
haben immer mehr Menschen durch Diabetes Typ 1 oder 2 verursachte
Schäden an den Füßen, wie eine Auswertung der AOK ergab.
Diabetes kann Nervenschäden und Durchblutungsstörungen verursachen.
Betroffene spüren Wunden an den Füßen nicht, sie heilen schlecht und
können sich infizieren. Im schlimmsten Fall droht eine Amputation.
«Viele Betroffene merken zunächst gar nicht, dass sich bei ihnen
etwas verändert», erklärte Angela Smith, Leiterin des medizinischen
Kompetenz-Centers der AOK Hessen. «Umso wichtiger ist es, die Füße
täglich selbst zu kontrollieren und Veränderungen nicht auf die
leichte Schulter zu nehmen. Jede ungewöhnliche Rötung, Druckstelle
oder Schwellung sollte ärztlich abgeklärt werden - lieber einmal zu
früh als zu spät.»
Doppelt so viele Diabetiker-Füße wie vor zehn Jahren
Die Krankenkasse AOK hat aktuelle Daten ausgewertet. Das Ergebnis:
2023 litten rund 1,2 Prozent der Versicherten am sogenannten
diabetischen Fußsyndrom - und damit mehr als doppelt so viele wie
2013.
Die Zahl der Amputationen an Fuß oder Bein hat sich den Daten
zufolge
in den vergangenen zehn Jahren aber nicht verdoppelt - sie ist nur um
13 Prozent gestiegen. «Das spricht dafür, dass eine frühzeitige
Behandlung Amputationen wirkungsvoll verhindern kann», so Hessens
größte Krankenkasse.
Regionale Unterschiede in Hessen
Besonders stark betroffen ist der Norden Hessens: Im Kreis
Waldeck-Frankenberg mussten 2023 knapp 0,8 Prozent der
AOK-Versicherten mit Diabetes eine Amputation an Fuß oder Bein
hinnehmen. Dem gegenüber stehen Regionen mit vergleichsweise
niedrigen Quoten, etwa der Kreis Groß-Gerau mit nur gut 0,2 Prozent
und sogar rückläufiger Entwicklung.
Auch beim diabetischen Fußsyndrom selbst zeigen sich regionale
Unterschiede. Besonders häufig wurde es mit jeweils rund zwei Prozent
2023 in Hersfeld-Rotenburg, Kassel, dem Werra-Meißner-Kreis und
Waldeck-Frankenberg diagnostiziert. In Regionen wie dem
Main-Taunus-Kreis oder dem Hochtaunuskreis lag die Quote dagegen
deutlich unter einem Prozent.
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