Nun auch Vogelgrippe-Fall am Bodensee
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland aus - und auch im
Südwesten. Nun wurde ein weiteres infiziertes Tier entdeckt. Dieses
Mal am Bodensee.
Unteruhldingen (dpa/lsw) - Ein an der Vogelgrippe erkrankter toter
Schwan ist am Bodensee entdeckt worden. Bei dem Kadaver ist das
Influenzavirus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen worden, wie das
zuständige Landratsamt in Friedrichshafen mitteilte. Der Höckerschwan
war demnach bereits Ende Oktober in Unteruhldingen gefunden worden.
Wegen des hohen Aufkommens an Proben habe das
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald den Befund aber erst
am 10. November bestätigen können.
Im Bodenseekreis handelt es sich den Angaben zufolge um den ersten
aktuell bestätigten Vogelgrippe-Befund bei einem Wildvogel. Weitere
Maßnahmen ergeben sich aus dem Fund derzeit nicht. Das FLI und das
Veterinäramt stufen das Risiko für Geflügelhaltungen und
Vogelbestände aber als sehr hoch ein. Halter sollten sich daher an
alle Sicherheitsmaßnahmen halten und einen Kontakt zwischen
Wildvögeln und Hausgeflügel verhindern, hieß es.
Virus breitet sich aus
Die Vogelgrippe breitet sich seit einigen Wochen in Deutschland immer
weiter aus. Besonders betroffen sind der Osten und Norden der
Republik. Seit Anfang September wurden nach früheren FLI-Angaben in
Dutzenden - zum Teil auch sehr großen - Geflügelhaltungen Infektionen
nachgewiesen. Hunderttausende Nutztiere wurden vorsorglich getötet.
Außerdem wurde die Tierseuche bei Hunderten verendeten Wildvögeln
festgestellt.
In Baden-Württemberg gab es bislang einen betroffenen Betrieb.
Nördlich von Ulm mussten 15.000 Tiere getötet werden. Bei Wildvögeln
gab es bislang vier bestätigte Fälle: Nachgewiesen hat das Institut
das hochansteckende Virus bei einem Kranich im Landkreis Reutlingen,
bei einer Graugans nahe Heilbronn, einem Schwan am Rhein und einem
Graureiher in Göppingen. Agrarminister Peter Hauk (CDU) rechnete
zuletzt damit, dass sich die Seuche auch im Süden Deutschlands weiter
ausbreiten wird.
Wildvögel nicht anfassen
Das Virus ist bei hoher Infektionsdosis prinzipiell auch auf den
Menschen übertragbar. In Deutschland ist dem Robert Koch-Institut
zufolge noch kein H5N1-Fall bei einem Menschen bekanntgeworden, eine
Erkrankung könnte den Angaben zufolge aber schwer verlaufen. Laut FLI
besteht für die Bevölkerung jedoch derzeit kein besonderes Risiko für
schwerwiegende Erkrankungen.
Menschen sollten Wildvögel, die schwach, teilnahmslos oder auf andere
Weise krank erscheinen, nicht anfassen oder mitnehmen. Wenn es sich
dabei um einen wildlebenden Wasservogel, Greifvogel oder Rabenvogel
handelt, soll das Tier unter Angabe des Fundorts dem Veterinäramt
gemeldet werden.
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