Krankenkasse: Zahnvorsorge bei Kleinkindern vernachlässigt
Schon vom ersten Milchzahn an sollten Kinder den Zahnarzt regelmäßig
nach dem Rechten sehen lassen - in Niedersachsen und Bremen passiert
das aber zu selten. Eine Krankenkasse warnt vor den Folgen.
Hannover (dpa/lni) - Bei der Zahnvorsorge für Kleinkinder in
Niedersachsen läuft es nach Daten einer Krankenkasse schlecht - und
in Bremen noch schlechter. Nur etwas mehr als ein Drittel (rund 37
Prozent) der niedersächsischen Kinder im Alter bis vier Jahre war
2023 zur Prophylaxe in der Zahnarztpraxis, wie die Krankenkasse
Barmer mitteilte. Demnach waren in dem Jahr etwa zwei von drei
Kleinkindern bei keiner zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung. In
Bremen waren 2023 sogar nur rund 29 Prozent der Kinder im Alter bis
vier Jahre bei der Vorsorge.
Die Daten gehen auf die Versicherten der Barmer zurück und wurden auf
Basis der Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung
hochgerechnet. Laut Kasse geht es damit der Hochrechnung zufolge in
Niedersachsen um insgesamt rund 380.000 Kinder in der Altersgruppe
der bis Vierjährigen, in Bremen sind es etwa 34.000.
Positiver Trend
Immerhin: Obwohl noch zu wenige Eltern in Niedersachsen mit ihren
Kleinkindern zur Vorsorge gehen, zeige sich ein positiver Trend,
teilte die Barmer mit. 2022 lag der Anteil der Kinder bis vier Jahre,
die bei dieser Untersuchung waren, noch bei knapp 35 Prozent, 2019
waren es erst 26 Prozent. In der Altersgruppe der Fünf- bis
Neunjährigen nahmen 2023 rund 63 Prozent die Vorsorgetermine wahr,
bei den Zehn- bis 14-Jährigen waren es 66 Prozent.
In Bremen ist der Nachholbedarf bei der Zahnprophylaxe von
Kleinkindern nach den Daten der Krankenkasse noch größer. Nur rund 29
Prozent der Bremer Kinder im Alter bis vier Jahre waren demnach 2023
bei der Früherkennungsuntersuchung - ein Jahr zuvor waren es gut 25
Prozent, 2019 knapp 20 Prozent. In der Gruppe der fünf- bis
neunjährigen Bremerinnen und Bremern waren es 2023 etwas mehr als die
Hälfte (rund 58 Prozent) der Kinder, bei den Zehn- bis 14-Jährigen
gut 61 Prozent.
Gefährlicher Irrglaube
«Der Glaube, Karies an Milchzähnen sei unproblematisch, weil sie
ausfallen, ist gefährlich. Ein gesundes Milchzahngebiss ist
entscheidend für gesunde bleibende Zähne», betonte Heike Sander, die
Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.
Kariesbakterien können sich demnach von Milchzähnen auf die nicht
durchgebrochenen bleibenden Zähne übertragen. Auch seien Milchzähne
nicht nur Platzhalter für die bleibenden Zähne, sondern auch wichtig
für die Sprachentwicklung.
Sander sagte: «Um Karies und Zahnerkrankungen konsequent zu
verhindern, muss der Besuch in der Zahnarztpraxis spätestens mit dem
ersten Milchzahn zur Routine werden.» Der erste Zahnarztbesuch solle
nicht erst bei Schmerzen erfolgen.
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