Experte mit vernichtendem Urteil über Corona-Politik
Mit einer Enquete-Kommission soll im Brandenburger Landtag die
Politik der Corona-Jahre aufgearbeitet werden. Ein Experte lässt kein
gutes Haar am Zusammenspiel von Medien, Wissenschaft und Politik.
Potsdam (dpa/bb) - Mit deutlichen Worten hat ein Sachverständiger im
Brandenburger Landtag die Politik und Wissenschaft während der
Corona-Pandemie kritisiert. Man habe in der Öffentlichkeit eindeutige
Aussagen präsentiert, sagte der Medizinstatistiker Gerd Antes in der
Corona-Enquete-Kommission. Das sei von vielen der sogenannten
Mainstream-Medien gefördert worden. Eindeutige Aussagen seien aber
das «Gegenteil von Wissenschaft».
Unfähigkeit Unsicherheiten zuzugeben
Wissenschaft bewege sich im Spannungsfeld von Widersprüchen und
Uneindeutigkeiten, betonte Ante. «Diese Unfähigkeit zuzugeben, dass
wir etwas nicht wissen, zieht sich durch die ganze Diskussion.» Viele
vermeintliche Wahrheiten seien über Jahre falsch kommuniziert worden.
«Das ist eine Front, mit der wir uns beschäftigen müssen», führte
er
aus.
Emotion über Evidenz
Während der Pandemie beobachtete er «ein sofortiges Abgleiten in die
Irrationalität». Es gebe hierzulande einen anderen Zugang zur
Wissenschaft. Das habe tiefliegende Gründe, sagte Antes. Die Fehler
der Wissenschaft als Basis für die politischen Entscheidungen seien
«die Regel» gewesen. Er habe eine «regelmäßige Verletzung der
Grundlagen der Epidemiologie» gesehen. «Oft ging Emotion über
Evidenz.»
Die kritischen Fragen, die gestellt werden müssen, seien im
Wissenschaftsjournalismus nicht gestellt worden. Die Unsicherheit von
Aussagen seien nicht dargestellt oder betont worden. Es sei Teil der
Wissenschaft, dass man abweichende Ergebnisse nicht ignorieren dürfe.
«Die ganz großen Durchbrüche sind immer von Abweichlern gekommen»,
sagte der Mathematiker. Die Grundpfeiler von Wissenschaft von
Unsicherheit und Diskurs müssten wieder stärker berücksichtigt
werden.
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