Kliniken behandeln mehr kaputte Knie und Nervenkrankheiten
Während der Corona-Pandemie litten die Krankenhäuser unter fehlenden
Patienten. Nun trauen sich wieder mehr Menschen in die Kliniken - mit
auffälligen Steigerungen bei mehreren Diagnosen.
Fürth (dpa/lby) - Nach dem Ende der Corona-Pandemie sind die
Patientenzahlen in den bayerischen Krankenhäusern wieder deutlich
gestiegen. Bei mehreren Diagnosen verzeichnen die Kliniken jedoch
überdurchschnittliche Zuwächse, so bei der Knie-Arthrose (+7,2
Prozent), Erkrankungen des Atmungssystems (+11 Prozent) und
Nervenkrankheiten (+4,1 Prozent). Das geht aus den vom Statistischen
Landesamt in Fürth veröffentlichten Zahlen für das vergangene Jahr
hervor.
Demnach wurden in Bayerns Klinikern insgesamt 2,78 Millionen
Patientinnen und Patienten vollstationär behandelt, das waren 66.944
Behandlungsfälle oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Etliche
Diagnosen - darunter neue Krebsfälle (+2,5 Prozent) und psychische
Erkrankungen (+2,7 Prozent) - stiegen weitgehend im Gleichklang mit
den höheren Patientenzahlen, bei anderen Krankheiten gab es sogar
Rückgänge.
Krankenhausscheu während der Pandemie
Während der 2023 zu Ende gegangenen Corona-Pandemie litten viele
Krankenhäuser unter fehlenden Patienten, und damit fehlenden
Einnahmen. Ursache war nach Einschätzung von Fachleuten, dass viele
Menschen es vorzogen, lieber nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus zu
gehen. Daher hatte die medizinische Fachwelt schon während der
Pandemie den anschließenden Wiederanstieg der Patientenzahlen
erwartet.
Zu den Ursachen der auffälligen Erhöhungen bei manchen Diagnosen
äußerte sich das Landesamt nicht, die Behörde veröffentlicht
üblicherweise nur die reinen Zahlen ohne Interpretation. Unklar ist
somit, ob die Krankenhausscheu der vergangenen Jahre dazu geführt
hat, dass etliche Menschen Erkrankungen verschleppt haben, die nun
nachträglich festgestellt wurden.
Ebenso unklar ist, ob finanzielle Faktoren eine Rolle spielen. Ein
von Krankenkassen häufig zu hörender Vorwurf an die Adresse der
Kliniken ist, dass viele Häuser zur Aufbesserung ihrer desolaten
Finanzlage überflüssige Operationen durchführen. Insbesondere
Knie-OPs werden dabei häufig genannt. Die Kosten der bayerischen
Krankenhäuser jedenfalls sind nach Angaben des Statistischen
Landesamts im vergangenen Jahr ebenfalls stark gestiegen: um 6,5
Prozent auf 23,43 Milliarden Euro.
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