Neue Wege für Notfallpatienten - Entlastung für Rettungsstellen
Wenn abends oder am Wochenende dringende Beschwerden auftauchen,
gehen viele direkt in Rettungsstellen der Krankenhäuser -
stundenlanges Warten inklusive. Eine Reform soll effizientere Wege
schaffen.
Berlin (dpa) - Patientinnen und Patienten mit dringenden Anliegen
sollen künftig gezielter in passende Behandlungsangebote gelenkt
werden, statt oft gleich in überfüllte Notaufnahmen der Kliniken zu
gehen. Darauf zielt ein Gesetzentwurf von Gesundheitsministerin Nina
Warken (CDU), der jetzt in die interne Abstimmung in der
Bundesregierung gegeben wurde. Kernpunkt ist eine stärkere Steuerung
über zentrale Anlaufstellen in Krankenhäusern und von überall per
Telefon - vor allem nachts und an Wochenenden, wenn normale Praxen
geschlossen sind.
Konkret sollen flächendeckend an ausgewählten Klinikstandorten
«integrierte Notfallzentren» entstehen, wie es aus
Ministeriumskreisen hieß. Dort soll man je nach Dringlichkeit
weitergeleitet werden. Ausgebaut werden sollen außerdem
Ersteinschätzungen zur Dringlichkeit über die zentrale Telefonnummer
116 117. Zunächst berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung»
über den Entwurf.
Die Reform knüpft an Gesetzespläne der Vorgängerregierung an, die
wegen des Bruchs der Ampel-Koalition aber nicht mehr umgesetzt
wurden. Im Blick stehen vor allem zwei Zugangswege außerhalb der
Praxisöffnungszeiten:
Wenn Patientinnen und Patienten anrufen,
... sollen sie unter der bundesweiten Nummer 116 117 eine
Ersteinschätzung zum weiteren Vorgehen bekommen. Viele akute
Beschwerden könnten an diesen «Akutleitstellen» schnell und
unkompliziert mit telefonischer ärztlicher Beratung geklärt werden,
hieß es aus dem Ministerium - auch per Video.
Vorgesehen ist eine digitale Vernetzung der Hotline mit der
Notrufnummer 112. Wenn man dort in dringenden Fällen anruft, sollen
die Rettungsleitstellen klären, ob ein Rettungswagen, ein Notarzt
oder ein Hubschrauber geschickt wird - oder ob man auch nur zur
Akutleitstelle der 116 117 weitergeleitet wird.
Kommen soll zudem eine Vorgabe, dass man bei Anrufen unter der 112
gleich am Telefon eine Anleitung zur Wiederbelebung bekommt, wenn
jemand anders etwa einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand hat.
Die Rettungsleitstellen sollen mit Apps vernetzt werden, über die
freiwillige Ersthelfer alarmierbar sind.
Wenn Patientinnen und Patienten direkt in die Klinik gehen,
... sollen sie an vielen Standorten an einem Empfangstresen zunächst
eine Ersteinschätzung bekommen, wohin es weitergeht - in die
Notaufnahme oder eine nahe Notdienstpraxis. Dafür sollen bundesweit
«integrierte Notfallzentren» aufgebaut werden, die 24 Stunden am Tag
geöffnet sein sollen. An manchen Standorten kann es auch Zentren
speziell für Kinder und Jugendliche geben.
Die unterstützende Notdienstpraxis soll an Wochenenden von 9.00 bis
21.00 Uhr offen sein, Mittwoch und Freitag von 14.00 bis 21.00 Uhr
und Montag, Dienstag und Donnerstag von 18.00 bis 21.00 Uhr.
Geplant ist auch ein Anreiz, vor dem Weg ins zum Krankenhaus zuerst
bei der 116 117 anzurufen, wo man eine erste Einschätzung zur
Dringlichkeit bekommt. Patientinnen und Patienten mit einem
entsprechenden Nachweis sollen dann am zentralen Tresen in der Klinik
bei gleichgewichtigen Beschwerden in der Regel schneller drankommen
als «Selbsteinweiser», die direkt vorstellig werden.
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