Doppelgängerin-Prozess: Mordurteil umfassend rechtskräftig

Das mutmaßliche Mordmotiv klingt verstörend: Eine Frau sucht gezielt
nach einer Doppelgängerin - und tötete sie mit einem Komplizen, um
selbst unterzutauchen. Nun ist das Urteil rechtskräftig.

Ingolstadt (dpa) - Fast ein Jahr nach dem Urteil des Landgerichts
Ingolstadt im sogenannten Doppelgängerin-Mordprozess ist der
Richterspruch vollumfänglich rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof
(BGH) verwarf die Revision der Angeklagten, wie das Landgericht
mitteilte. Die «Augsburger Allgemeine» hatte zuerst darüber
berichtet. 

Das Landgericht hatte die heute 26 Jahre alte Deutsch-Irakerin im
vergangenen Dezember zu lebenslanger Haft verurteilt und zudem die
besondere Schwere der Schuld festgestellt. Damit kann ihre
Gefängnisstrafe voraussichtlich nicht nach 15 Jahren zur Bewährung
ausgesetzt werden. Das Mordurteil gegen ihren 26 Jahre alten
Mitangeklagten war bereits vor einigen Monaten rechtskräftig
geworden.

Ein bizarrer Plan, um das eigene Verschwinden zu inszenieren

Das Landgericht Ingolstadt war in seinem Urteil zu dem Schluss
gekommen, dass die Angeklagte untertauchen und deshalb als tot gelten
wollte. Deswegen soll sie in einem sozialen Netzwerk im Internet nach
einer ihr ähnlich sehenden Frau gesucht haben, um diese umzubringen.
So soll sie Kontakt zu einer 23-Jährige aus Baden-Württemberg
bekommen und diese mit ihrem Komplizen getötet haben. Der Vorsitzende
Richter sprach von einer «verstörenden Tat».

Revisionsanträge wurden zurückgezogen

Im Fall des mitangeklagten Kosovaren hatten sowohl die Verteidigung
als auch die Staatsanwaltschaft ihre Revisionsanträge zurückgezogen.
Er war zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt worden. 

Die Frau hatte in dem Verfahren die Schuld auf ihren Mitangeklagten
geschoben. Die Anwälte der 26-Jährigen hatten Freispruch gefordert
und nach dem Urteil Revision eingelegt.

Opfer nach Ingolstadt gelockt und auf der Fahrt getötet

Die Beschuldigten waren laut Anklage im August 2022 zu dem Opfer nach
Eppingen nahe Heilbronn gefahren, um die junge Frau unter einem
Vorwand nach Ingolstadt zu bringen. Anschließend sollen beide die
23-Jährige bei einem Zwischenstop umgebracht haben, die
Gerichtsmediziner stellten 56 Messerstiche fest. Die Leiche wurde im
Auto der Angeklagten in Ingolstadt entdeckt. Die Ermittler gingen
davon aus, dass diese wegen Familienstreitigkeiten ein neues Leben
beginnen wollte.

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