Eier gefragt und etwas teurer - auch wegen Vogelgrippe
Die Nachfrage nach Hühnereiern steigt - das hat auch, aber nicht nur
mit der Vogelgrippe zu tun. Was das für Preise und Versorgung in
Hessen bedeutet, erklären Direktvermarkter und Bauernverband.
Reichelsheim (dpa/lhe) - Die Verbraucher in Hessen greifen angesichts
der Ausbreitung der Vogelgrippe bei Hühnereiern aus regionaler
Erzeugung stärker zu. Seit den ersten Nachweisen der Tierseuche im
Bundesland habe sich die Nachfrage erhöht, sagte Simone Hofmann,
Vorstandsvorsitzende der Vereinigung der Hessischen Direktvermarkter,
der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Preise für Eier sind nach
Angaben des Hessischen Bauernverbandes bereits etwas gestiegen -
jedoch nicht nur durch die Vogelgrippe, wie eine Verbandssprecherin
auf Anfrage erklärte.
Auch aufgrund aktueller Ernährungstrends erhöhe sich die Nachfrage
nach Eiern stetig, so dass sie generell knapper seien, das mache sich
auch an den Preisen bemerkbar, so die Sprecherin. «Die langfristige
Entwicklung bleibt abzuwarten, auch gebunden an die Weiterentwicklung
des Vogelgrippe-Ausbruchs in Deutschland und weiteren Teilen
Europas.»
Bauernverband erwartet keine Preissprünge
Extreme Preissteigerungen bei Geflügelprodukten erwartet der
Bauernverband kurzfristig nicht. Aus aktueller Sicht werde es
weiterhin Eier und Geflügelfleisch geben. «Von Hamsterkäufen raten
wir daher dringend ab, da es sich um verderbliche Lebensmittel
handelt.»
Nach den Worten von Hofmann sind die Sorgen der Betriebe vor einem
Eintrag der hochansteckenden Tierseuche riesig. Auch bei strengster
Einhaltung der Sicherheitsstandards sei man davor nicht gefeit und
kämpfe gegen einen unsichtbaren Gegner. Hofmann selbst hält in ihrem
Betrieb in Wölfersheim im Wetteraukreis rund 1.400 Legehennen -
eigentlich in Freilandhaltung, doch seit vergangener Woche gilt in
dem Landkreis eine Aufstallpflicht.
Hygienemaßnahmen bedeuten großen Aufwand für Betriebe
Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen wie Schuh- und Kleiderwechsel vor
und nach dem Betreten der Ställe, regelmäßige Reinigung und
Desinfektion von Ställen und Geräten sowie Maßnahmen zur Vermeidung
des Kontaktes mit Wildvögeln bedeuteten einen großen Aufwand, sagte
Hofmann. «Es ist die Hälfte mehr an Zeit, die man aufwendet.» Falls
die Maßnahmen über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden
müssten, könne es deshalb auch sein, dass es zu Preissteigerungen
komme.
Auch die Bauernverbandssprecherin bezeichnete die Situation für die
Betriebe als sehr belastend - doch könnten die Geflügelhalter
lediglich durch das strikte Einhalten der Biosicherheits- und
Hygienevorschriften etwas gegen einen Ausbruch der Vogelgrippe im
eigenen Betrieb unternehmen. Es sei positiv, dass die Tierseuche
bisher noch in keinem hessischen Betrieb ausgebrochen sei, doch
herrschten mittlerweile in den meisten Landkreisen risikobasierte
Aufstallpflichten. Auch ein striktes Einhalten von Biosicherheits-
und Hygienevorschriften biete aber keinen 100-prozentigen Schutz vor
einem Ausbruch, da sehr viele Faktoren in das Seuchengeschehen
hineinspielten. «Weiterhin ist das oberste Ziel, das Risiko eines
Eintrags in die Bestände so gering wie möglich zu halten und die
Bestände zu schützen.»
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