BUND findet Ewigkeitschemikalien in Trinkwasserproben
In einer bundesweiten Analyse findet der Umweltverband fast in allen
untersuchten Stichproben Spuren von gesundheitsschädlichen PFAS. In
Niedersachsen sind sogar alle Proben betroffen.
Berlin/Hannover (dpa/lni) - In einer Analyse des Bunds für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) sind in fast allen untersuchten
Trinkwasserproben sogenannte Ewigkeitschemikalien gefunden worden.
Für Niedersachsen gilt dieses Ergebnis sogar für alle acht
analysierten Stichproben, wie der Landesverband mitteilte. Laut BUND
wurden in insgesamt 42 von 46 Proben Spuren von per- und
polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) nachgewiesen.
In den Proben aus Goslar und Leer lagen die Werte nach Angaben des
Umweltvereins über der tolerablen Wochendosis der ab Ende 2027
geltenden neuen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Derzeit
geltende gesetzliche Grenzwerte seien jedoch nicht überschritten
worden.
Experten warnen vor Trinkwasserbelastung
PFAS stehen unter anderem im Verdacht, Leberschäden sowie Nieren- und
Hodenkrebs zu verursachen. Experten warnen immer wieder,
dass PFAS auch das Trinkwasser dauerhaft belasten
könnten. PFAS kommen in der Industrie unter anderem bei der
Produktion von Anoraks über Pfannen bis zu Kosmetik zum Einsatz.
Bisher ist laut BUND nur ein Bruchteil der mehreren Tausend
PFAS-Einzelsubstanzen reguliert. Die Europäische Union diskutiert
weitere Beschränkungen.
Die Proben wurden zwischen Juni und Oktober 2025 aus verschiedenen
Regionen entnommen. In insgesamt drei Fällen lagen die gemessenen
Werte laut BUND über den künftigen Grenzwerten, die ab 2026
beziehungsweise 2028 in der neuen Trinkwasserverordnung gelten sollen
- unter anderem in Zeuthen (Brandenburg) sowie in Ludwigslust und
Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern). Das sei möglicherweise auf den
früheren Einsatz von PFAS-haltigen Feuerlöschschäumen
zurückzuführen.
BUND fordert Ausstieg aus Produktion und Verwendung
Es handle sich jeweils nur um örtlich und zeitlich begrenzte
Stichproben aus den genannten Städten, schreibt der BUND. Sie «bilden
je nach Wassernetz nicht die Situation in der ganzen Stadt ab.»
«Die Stichproben aus Niedersachsen zeigen, dass PFAS längst in
unserem Wasserkreislauf vor Ort angekommen sind», sagte Susanne
Gerstner, Vorsitzende des BUND Niedersachsen. «Da sich die
Chemikalien nicht abbauen, reichern sie sich immer weiter in unserem
Trinkwasser an - mit unkalkulierbaren Folgen für unsere Gesundheit
und die Umwelt», sagte Gerstner. Es brauche umgehend einen geordneten
Ausstieg aus der Produktion und der Verwendung von PFAS in der EU.
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