Biontech macht weniger Verlust - Geld von US-Konzern
Allein im dritten Quartal flossen 1,5 Milliarden US-Dollar. Für das
gesamte Jahr erwartet Biontech deutlich mehr Umsatz als bislang -
Geld, das für die Entwicklung von Krebsmedikamenten benötigt wird.
Mainz (dpa) - Die Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Bristol Myers
Squibb (BMS) bringt Biontech reichlich Geld für die weitere
Entwicklung von Krebsmedikamenten. Im Zuge dessen konnten die Mainzer
im dritten Quartal den Nettoverlust verringern: Er belief sich auf
28,7 Millionen Euro nach 198,1 Millionen im Vorjahresquartal, wie
Biontech mitteilte.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres kam nach
Unternehmensangaben ein Minus von 831,1 Millionen Euro zusammen
(Vorjahr: 924,8 Mio.). Angesichts weiter hohen Ausgaben geht Biontech
auch für das Gesamtjahr unter dem Strich von einem Verlust aus. 2026
könnte dann ein erster Krebs-Zulassungsantrag gestellt werden, was
ein wichtiger Schritt wäre hin zu einem ersten onkologischen Produkt
am Markt.
Weniger Einnahmen mit Covid-19-Impfstoff
Der Umsatz kletterte im dritten Quartal vor allem dank Zahlungen von
BMS auf 1,52 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 1,24 Mrd.) - bei
sinkenden Einnahmen mit Covid-19-Impfstoff. Biontech rechnet auch mit
mehr Erlösen im gesamten Geschäftsjahr und geht nunmehr von 2,6 bis
2,8 Milliarden Euro aus statt wie bisher von 1,7 bis 2,2 Milliarden
Euro.
Mit den Einnahmen möchte Biontech klinische Studien in späten Phasen
für mehrere potenzielle Krebsmedikamente vorantreiben. Der Fokus
liegt unter anderem auf einem Wirkstoffkandidaten namens Pumitamig,
früher BNT327. Genau für den hatten sich Biontech und BMS auf eine
gemeinsame globale Entwicklung und Kommerzialisierung geeinigt, für
die die US-Amerikaner im dritten Quartal 1,5 Milliarden US-Dollar
überwiesen haben, in den kommenden Jahren werden weitere Milliarden
folgen.
Allein im dritten Quartal gab Biontech knapp 565 Millionen Euro für
Forschung und Entwicklung aus nach 550 Millionen im Vorjahresquartal.
Im gesamten Jahr werden sich die Ausgaben voraussichtlich zwischen
2,0 und 2,2 Milliarden bewegen. Zu einem früheren Zeitpunkt waren die
Mainzer noch von bis zu 2,8 Milliarden Euro ausgegangen.
Zulassungen für onkologische Präparate angestrebt
Ziel des Unternehmens, das bislang mit dem Corona-Impfstoff nur ein
Produkt am Markt hat, ist es, in absehbarer Zeit Zulassungen für
onkologische Präparate zu bekommen. Gebaut wird grob gesagt auf drei
Säulen: Neben Plumitamig sind das Immuntherapien auf mRNA-Basis sowie
Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Dabei sollen Wirkstoffe einer
Chemotherapie mit Hilfe von Antikörpern gezielter an Krebszellen
gebracht werden.
Für eine solche Chemotherapie der nächsten Generation gegen
Gebärmutterkrebs will Biontech einen Zulassungsantrag in den USA
stellen. Gespräche mit der US-Arzneimittelbehörde FDA seien
aufgenommen worden. Abhängig vom Ausgang könnte das in einen
Zulassungsantrag im kommenden Jahr münden. Für die Behandlung von
Brustkrebs mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat werden 2026 Daten
einer Studie erwartet.
Unternehmenschef und Mitbegründer Ugur Sahin sagte, im dritten
Quartal seien entscheidende Fortschritte bei der Umsetzung der
Onkologie-Strategie gemacht worden.
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