Neue Selbsthilfe-App unterstützt Geflüchtete in Thüringen
Menschen, die geflüchtet sind, haben oft Dramatisches erlebt. In
Thüringen soll ihnen nun eine neue App helfen.
Suhl (dpa/th) - Geflüchteten in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl
steht seit Kurzem ein neues Hilfsangebot zur Verfügung. Eine
Selbsthilfe-App solle sie bei Bedarf unterstützen, in Deutschland
anzukommen, wie das Thüringer Migrationsministerium mitteilte.
«Prävention ist der beste Schutz für alle. Gerade in der
Erstaufnahme, wo viele Menschen mit schweren Fluchterfahrungen
ankommen, ist es entscheidend, Anzeichen psychischer Krisen früh zu
identifizieren», sagte Migrationsministerin Beate Meißner (CDU).
Die App steht nach Ministeriumsangaben in der Muttersprache der
Menschen zur Verfügung und soll zum Beispiel bei der Bewältigung von
Lebenskrisen unterstützen. Thüringen gehöre zu den ersten
Bundesländern, die die App bereits im sensiblen Bereich der
Erstaufnahme einsetzten.
Da die App erst im Oktober zur Verfügung gestellt worden sei, sei es
noch zu früh zu bilanzieren, wie umfangreich dieses Angebot
angenommen werde, sagte ein Ministeriumssprecher. Sicher sei aber:
«Es gibt erste Anmeldungen in der App.»
Modellversuch spart Kosten
Kosten für dieses Unterstützungsangebot entstehen beim Land zumindest
vorübergehend nicht. Der Anbieter der App stelle sie im Rahmen eines
Modellversuchs für das Jahr 2026 kostenfrei zur Verfügung, sagte der
Sprecher.
Die Nutzerinnen und Nutzer der App könnten eigenständig ein
siebenteiliges Selbsthilfe-Modul durchlaufen, das sich an ihren
individuellen Bedürfnissen orientiere, hieß es weiter. Zusätzlich
könnten bei Bedarf persönliche Beratungsgespräche in der jeweiligen
Muttersprache gebucht werden.
«Die App bietet einen sicheren Raum für tiefgehende Reflexion,
vertrauliches Mitteilen und emphatisches Verstandenwerden» hieß es
weiter. Die Nutzung erfolge jedoch auf freiwilliger Basis, es gebe
keinen Zwang.
Rund 330 Menschen in Landesunterkünften
Viele Geflüchtete haben auf dem Weg nach Deutschland teils
traumatische Erfahrungen gemacht. Helfer berichten seit Jahren, dass
dies den Umgang mit den Menschen besonders herausfordernd mache.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist die zentrale
Unterbringungsmöglichkeit im Freistaat für neu ankommende
Geflüchtete. Zuletzt waren dort nach Angaben des Ministeriums etwa
230 Menschen untergebracht, wobei die genaue, tägliche Belegungszahl
schwankt. Weitere Aufnahmemöglichkeiten gibt es in Eisenberg und
Gera. Insgesamt waren in allen drei Objekten zusammen zuletzt etwa
330 Menschen untergebracht.
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