Verbesserungsbedarf bei E-Patientenakten

Gesundheitsdaten wie Befunde und Laborwerte müssen seit einem Monat
auch in digitale Akten geladen werden. Praxisärzte beklagen eine noch
zu oft hakende Technik. Und wie leicht ist es für Versicherte?

Berlin (dpa) - Einen Monat nach Beginn der verpflichtenden Nutzung
der neuen elektronischen Patientenakten (ePA) in
Gesundheitseinrichtungen sehen Ärzte und Kassen noch
Verbesserungsbedarf. Die ePA komme immer mehr im Versorgungsalltag
der Praxen an, sagte Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Deutschen
Presse-Agentur. «Allerdings gestaltet sich der Weg dahin weiterhin
holprig und ist alles andere als ein Selbstläufer.» Die gesetzlichen
Krankenversicherungen (GKV) werben für einfachere Möglichkeiten, sich
erstmals in die eigene E-Akte einzuloggen.

«Die Achillesferse ist und bleibt die Telematikinfrastruktur»,
erläuterte KBV-Vorständin Steiner mit Blick auf die Anbindung an die
geschützte Datenautobahn des Gesundheitswesens. «Läuft sie instabil
 -
und das passiert immer noch zu häufig - sind die Folgen für die
Praxis gravierend, wenn man nicht auf die ePA zugreifen, Dokumente
nicht hochladen oder einsehen kann.»

Freiwillig für Patienten - Pflicht für Praxen

Seit 1. Oktober sind Gesundheitseinrichtungen verpflichtet, wichtige
Daten wie Befunde oder Laborwerte in die E-Akten einzustellen. Sie
können Patienten ein Leben lang begleiten und sollen zu besseren
Behandlungen beitragen. Rund 70 Millionen der gut 74 Millionen
gesetzlich Versicherten haben eine ePA von ihrer Kasse angelegt
bekommen, was man für sich auch ablehnen kann. Die Nutzung in Praxen
wurde seit dem Frühjahr zunächst auf freiwilliger Basis ausgedehnt.

Steiner sagte, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte versprächen sich
einen großen Mehrwert der ePA vom Austausch mit Krankenhäusern.
«Derzeit sagen uns die Praxen allerdings, sie müssten noch Faxgeräte

vorhalten, um mit den Kliniken und der Pflege zu kommunizieren.»
Selbst bis Jahresende würden viel zu wenige Krankenhäuser ePA-fähig
sein. «Das muss schnell besser werden.»

Einfacheres Einloggen für Versicherte?

Die Kassen sehen es als wichtigen Schritt zur weiteren
Digitalisierung, dass die E-Akten nun verpflichtend befüllt werden
müssen. «In der Anfangsphase sind - wie bei allen großen IT-Projekten

üblich - Weiterentwicklungen im produktiven Einsatz notwendig», sagte
das Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbands, Martin Krasney, der
dpa. Neben einer stabilen Datenautobahn brauche es ein sicheres, aber
für die Versicherten auch praktikables Identifikationsverfahren.

«Wir dürfen die Versicherten nicht gleich beim «Log-In» verlieren
»,
warnte Krasney. «Das geht in anderen ebenfalls sensiblen Bereichen ja
auch.» Hintergrund ist, dass Millionen Versicherte ihre E-Akte noch
nicht aktiv nutzen, um eigene Daten anzusehen oder sensible Inhalte
zu sperren. Dabei gilt: Man kann sich einloggen, braucht es aber
nicht. Fürs erste Verwenden der App muss man sich einmal
identifizieren und freischalten lassen: mit einem elektronischen
Personalausweis mit Geheimnummer (Pin) oder per E-Gesundheitskarte
mit Pin.

Im Blick steht vor allem eine Identifizierung per Video, die vielen
auch aus dem Online-Banking bekannt ist. Dabei zeigt man in einem
persönlichen Video-Chat einen Ausweis in die Kamera, wobei
Sicherheitsmerkmale überprüft werden.

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