Reportage über Streetworker: «Zwischen Asphalt und Hoffnung» Von Klaus Braeuer, dpa

Viele junge Leute ohne ein Dach über dem Kopf und ohne Perspektive
brauchen in Deutschland Hilfe. Eine ZDF-Reportage stellt drei
Menschen vor, die ihnen zur Seite stehen.

Berlin (dpa) - Kein Job, kein Kontakt zu den Eltern, keine Wohnung -
so ergeht es vielen jungen Menschen in Deutschland. Und seit der
Corona-Pandemie sind es deutlich mehr geworden. Streetworker kümmern
sich um sie - hauptsächlich von ihnen erzählt die Reportage
«Streetworker - Zwischen Asphalt und Hoffnung» aus der Reihe «37
Grad», die an diesem Dienstag (4. November) um 22.15 Uhr im ZDF zu
sehen ist.

Streetworker kennen keine festen Arbeitszeiten

«Ich war selbst mal kurz davor, einen ganz ganz beschissenen Weg zu
gehen», sagt Burak (30). Allein schon deshalb kennt er die Probleme
der Jugendlichen in seinem Kiez in Berlin-Schöneberg, die meist keine
Arbeit, keine Wohnung und überhaupt keine Struktur in ihrem Leben
haben - auch sie gehören leider vielerorts zum Stadtbild. 

Als Streetworker kennt Burak keine festen Arbeitszeiten - er ist
einfach immer da, wenn er gebraucht wird, muss stets sicht- und
ansprechbar sein. Motivieren kann Burak sehr gut, und vor allem
vermag er richtig zuzuhören. Dafür sind zwei junge Männer sehr
dankbar: Omar scheint auf einem guten Weg zu Abitur und Studium,
während Jeremy gerade Vater geworden ist und in einer festen
Ausbildung lebt.

Anna-Lena (26), die recht behütet in Wiesbaden aufgewachsen ist,
spricht von Jugendlichen mit einer «diffusen Angst, auch vor
Menschen». Sie hilft ihnen, einen Wohngruppenplatz zu bekommen. In
ihrer mobilen Beratungsstelle in einem bunt bemalten Wohnmobil müssen
sich die ratsuchenden Jugendlichen nicht registrieren oder eine
Leistung erbringen. 

«Da hast du etwas bewirkt»

Teamleiterin Trucy ist neben ihrem Beruf als Sozialarbeiterin
ehrenamtlich in einer freien Kulturstätte tätig. Schon früh musste
sie lernen, sich um alles selbst zu kümmern und hat dadurch bald
gemerkt, dass sie die Fähigkeit besitzt, anderen Menschen ohne eine
Perspektive helfen zu können. Mit ihrem spendenfinanzierten Projekt
«upstairs» schafft sie es, den Jugendlichen direkte Hilfe zukommen zu
lassen - einmal pro Woche dürfen sie auf Kosten des Sozialträgers
einkaufen gehen.

Autorin Annabel Münstermann («Bei Anruf Baby») zeigt, wie schwierig
es ist, jungen Leuten zu helfen, die zum Teil ein großes Potenzial
für künftige Aufgaben in sich tragen, aber nur Ablehnung und
Niederlagen kennengelernt haben und von Armut, Versagensängsten und
Resignation geplagt werden. 

Für diese Motivation braucht es unbedingt Menschen wie diese
unersetzlichen Streetworker mit Empathie und Engagement, die teils
ähnliches erlebt und Hilfe durch andere Personen erfahren durften.
Bei Burak war es sein früherer Lehrer, der im Film sagt: «Das tut
absolut gut, wenn man merkt, da hast du etwas bewirkt. Und dass das
so nachhaltig ist, das ist natürlich eine Riesenfreude. Das erlebt
man nicht sehr oft.»

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