Gemeinsame Glücksmomente reduzieren Stresshormone bei Paaren
Wenn ältere Paare glückliche Momente miteinander erleben, schütten
sie weniger Stresshormone aus - und das unabhängig davon, wie
zufrieden sie insgesamt mit der Beziehung sind. Das zeigt eine
Studie.
Davis (dpa) - Glücksmomente zu zweit können der Gesundheit messbar
guttun: Wenn ältere Paare gemeinsam positive Gefühle erleben, sinkt
bei ihnen der Spiegel des Stresshormons Cortisol. Das berichtet ein
Forscherteam um die Psychologin Tomiko Yoneda von der University of
California in Davis in der Fachzeitschrift «Journal of Personality
and Social Psychology».
«Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass positive Emotionen wie
Glück, Freude, Liebe und Aufregung gut für unsere Gesundheit sind -
sie werden sogar mit einem längeren Leben in Verbindung gebracht»,
erläutert Yoneda laut einer Pressemitteilung der American
Psychological Association. «Im wirklichen Leben jedoch treten unsere
stärksten positiven Emotionen oft dann auf, wenn wir mit jemandem in
Kontakt treten.»
Studienteilnehmer zwischen 56 und 89 Jahre alt
Das Team wollte verstehen, wie sich solche gemeinsamen Momente auf
den Körper auswirken. Dazu analysierten die Forschenden Daten von 642
älteren Erwachsenen (321 Paaren) aus drei Studien in Kanada und
Deutschland, die vor der Corona-Pandemie ab 2019 erhoben wurden. Die
Teilnehmenden waren zwischen 56 und 89 Jahre alt.
Eine Woche lang berichteten sie fünf- bis siebenmal täglich per
elektronischem Fragebogen, wie glücklich, entspannt und interessiert
sie sich gerade fühlten. Nach jeder Befragung gaben sie eine
Speichelprobe ab, um den Cortisolspiegel zu messen. Insgesamt kamen
so fast 24.000 Einzelmessungen zusammen.
Das Ergebnis: Die Cortisolwerte waren niedriger, wenn beide Partner
zur selben Zeit positive Emotionen angaben. Dieser Zusammenhang blieb
bestehen, selbst wenn Faktoren wie Alter, Geschlecht,
Medikamenteneinnahme oder die natürliche tägliche Cortisolschwankung
berücksichtigt wurden.
Effekt unabhängig von Beziehungszufriedenheit
«Das gemeinsame Teilen dieser positiven Emotionen hatte etwas
einzigartig Kraftvolles», erläutert Yoneda. Besonders bemerkenswert
sei, dass sich die Wirkung über den Tag hinaus fortsetzte: «Wenn sich
Paare zusammen wohlfühlten, blieb ihr Cortisolspiegel später am Tag
niedriger. Das deutet darauf hin, dass das gemeinsame Erleben
positiver Emotionen dem Körper tatsächlich helfen könnte, mit der
Zeit ruhiger zu bleiben.»
Zudem trete der Effekt unabhängig von der generellen
Beziehungszufriedenheit auf. Auch Paare, die insgesamt weniger
zufrieden waren, profitierten körperlich von gemeinsam erlebten
Glücksmomenten.
In künftigen Studien möchte Yoneda untersuchen, ob ähnliche Effekte
auch in anderen sozialen Beziehungen auftreten - etwa zwischen
Freunden, Familienmitgliedern oder Kolleginnen und Kollegen. «Der
Theorie zufolge können solche Momente zwischen zwei beliebigen
Menschen stattfinden, nicht nur zwischen Liebespartnern», sagte sie.
«Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für zukünftige Forschun
g.»
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