Tod älterer Patienten: Verdächtiger darf nicht praktizieren
Gegen einen Arzt aus dem Kreis Pinneberg wird wegen des Todes
vorwiegend ältere Patienten ermittelt. Der Fall ist kompliziert. Nun
gibt es eine neue Entwicklung.
Itzehoe (dpa/lno) - Ein Arzt aus dem Kreis Pinneberg, der unter dem
Anfangsverdacht steht, ältere Patienten getötet zu haben, darf
vorerst nicht mehr praktizieren. Die Approbation des Mediziners ruht,
wie ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Justizministeriums
bestätigte. In einer Erklärung verwies er darauf, dass dieser Schritt
unter anderem angeordnet werden kann, «wenn gegen den Arzt wegen des
Verdachts einer Straftat, aus der sich seine Unwürdigkeit oder
Unzuverlässigkeit zur Ausübung des ärztlichen Berufs ergeben kann,
ein Strafverfahren eingeleitet ist». Weitere Gründe könnten
gesundheitliche Einschränkungen oder die Weigerung, sich von einem
Amtsarzt untersuchen zu lassen. Zuvor hatte das «Hamburger
Abendblatt» berichtet.
Ob der betroffene Arzt Widerspruch gegen die Entscheidung eingelegt
hat, ließ das Ministerium aus Persönlichkeits- und Datenschutzgründen
offen. In den vergangenen fünf Jahren habe es laut Landesamt für
Arbeitsschutz, Soziales und Gesundheit keine weiteren sogenannten
Ruhensanordnungen gegeben.
Ermittlungen
Gegen den Arzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Itzehoe seit Juni.
Nach früheren Informationen der Deutschen Presse-Agentur waren 15 bis
20 Fälle im Fokus. Zwischenzeitlich hat ein Sprecher der Behörde aber
erklärt, dass sich die Zahl der Fälle im Laufe der Ermittlungen
erhöht hat. Er machte aber keine konkreten Angaben zu Fallzahlen. Der
Tatzeitraum soll zwischen 2020 und 2025 liegen. Im Zuge der
Ermittlungen wurden Ende Juni drei Leichen auf dem Friedhof in
Barmstedt (Kreis Pinneberg) exhumiert.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen eine weibliche
Beschuldigte wegen des Anfangsverdachts der Tötung auf Verlangen.
Nach dpa-Informationen handelt es sich dabei um die Ehefrau des
Mediziners. Sie soll zusammen mit ihrem Mann in der Praxis gearbeitet
haben.
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