Schüler beklagen «tiefe Krise» und warnen vor wirtschaftlichen Folgen

Hilferuf der Bundesschülerkonferenz: Angesichts psychischer Probleme
bei Schülern drohen langfristige Folgen auch für Gesellschaft und
Wirtschaft. Unterstützung kommt aus Forschung und Verbänden.

Berlin (dpa) - Die Bundesschülerkonferenz (BSK) und das Institut der
deutschen Wirtschaft (IW) haben mit Blick auf psychische Probleme bei
Schülerinnen und Schülern vor den langfristigen Folgen gewarnt. «Wir

stecken in einer tiefen Krise. Uns geht's nicht gut und wenn wir da
nicht rauskommen, dann hat das extreme volkswirtschaftliche und
gesellschaftliche Folgen», sagte BSK-Generalsekretär Quentin Gärtner

bei einer Pressekonferenz in Berlin.

10-Punkte-Plan für mehr Resilienz

In einem 10-Punkte-Plan fordert die BSK unter anderem mehr
Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen, eine Förderung von
Medienkompetenz in allen Unterrichtsfächern und die Vermittlung von
Schlüsselkompetenzen wie Selbstregulation und Stressbewältigung im
Unterricht und außerhalb. Einer aktuellen BSK-Kampagne zu dem Thema
haben sich nach deren Angaben mehr als 20 andere Organisationen,
Verbände und Krankenkassen angeschlossen. «Wir wollen anpacken, wir
haben Bock, aber wir werden viel zu häufig allein gelassen», sagte
Gärtner. 

IW: Niemanden liegen lassen

IW-Chef Michael Hüther verwies auf verschiedene Studien, wonach mehr
als ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen von psychischen
Auffälligkeiten betroffen seien und mehr als ein Drittel der
Schülerinnen und Schüler unter Einsamkeit litten. Die Lage habe sich
nach der Corona-Pandemie etwas verbessert, aber nicht mehr das Niveau
der 2010er-Jahre erreicht.

«Wie sich die psychische Gesundheit in Kindheit und Jugend
entwickelt, kann langfristig sehr weitreichende ökonomische Folgen
haben», heißt es in einem aktuellen IW-Papier. «Erwerben junge
Menschen in diesem Bereich so starke Einschränkungen, dass sie im
Erwachsenenalter nicht am Arbeitsmarkt aktiv werden können, tragen
sie später nicht nur nicht zur
Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft bei, sondern sind zumeist auch
in hohem Maße auf staatliche Unterstützungsleistungen angewiesen.» 


Hüther sprach die ohnehin schon niedrige Geburtenrate an und ein
dadurch sinkendes Potenzial an Erwerbspersonen. Niemand dürfe
liegengelassen werden.

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