Medizinischer Dienst: Weniger Behandlungsfehler gezählt
Medizin und Pflege laufen nicht immer fehlerfrei. In schlimmen Fällen
kann das erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten
haben. Laut Experten ist das tatsächliche Ausmaß unbekannt.
Magdeburg (dpa/sa) - Die Zahl der Behandlungsfehler mit
erstattungspflichtigen Schäden ist in Sachsen-Anhalt 2024 im
Vergleich zum Vorjahr gesunken. Insgesamt seien im vergangenen Jahr
113 Fälle gezählt worden, teilte der Medizinische Dienst
Sachsen-Anhalt mit. Im Jahr zuvor waren es den Angaben nach 141.
Insgesamt habe der Medizinische Dienst 883 Menschen unterstützt, die
vermutet hatten, dass sie falsch behandelt oder gepflegt worden sind.
In etwa der Hälfte der Fälle (492) sei ein ausführliches Gutachten
erstellt worden.
«Im Verhältnis zu allen Behandlungen ist die Anzahl an bestätigten
Behandlungsfehlern im Land gering», sagte der Vorstandsvorsitzende
des Medizinischen Dienstes, Jens Hennicke. Komplikationen, wie zum
Beispiel eine Wundheilungsstörung nach einer Operation, ließen sich
jedoch selbst bei fachgerechtem Handeln nicht sicher vermeiden oder
vollkommen ausschließen.
Viele Möglichkeiten für Fehler
Viele Fälle, die Klärung bedurften, seien operativen Fachgebieten wie
der Orthopädie oder der Chirurgie zuzuordnen, hieß es. «Neben
Fremdkörpern nach operativen Eingriffen können physiotherapeutische
Behandlungen oder die Betreuung durch die Hebamme nach der Geburt
Thema sein», erklärte Hennicke.
Im Bereich der Pflege seien etwa eine unzureichende Überwachung in
der intensivpflegerischen Versorgung oder die Bildung von
Druckgeschwüren durch unzureichende Positionswechsel Thema gewesen.
Auch hier ließen sich Fehler nie völlig ausschließen, betonte
Hennicke.
Der Medizinische Dienst gehe von einer hohen Dunkelziffer an
Behandlungsfehlern aus, hieß es. Die veröffentlichten Zahlen seien
nur «ein kleiner Ausschnitt». Die Fehler würden deutschlandweit
nirgends zentral erfasst und ausgewertet. Die Anzahl der
Behandlungsfehlervorwürfe in einzelnen Fachgebieten sage allerdings
nichts über die Sicherheit oder Risiken in dem jeweiligen Gebiet aus,
betonte der Medizinische Dienst.
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