Bericht: Klimakrise kostet Millionen von Menschenleben

Die menschliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hat Hitze,
Luftverschmutzung und die Verbreitung von Infektionskrankheiten zur
Folge. Wie hoch sind die Todeszahlen? Und was ist zu tun?

London (dpa) - Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die
Erderwärmung und das langsame Tempo bei der Anpassung an den
Klimawandel kosten jedes Jahr weltweit Millionen Menschen das Leben.
Zu diesem Ergebnis kommt ein Jahresbericht, der in der medizinischen
Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht wurde.

Demnach haben 12 von 20 Indikatoren für klimabedingte
Gesundheitsgefahren Rekordwerte erreicht. Die Autorinnen und Autoren
sprechen von einer «beispiellosen Bedrohung für Gesundheit und Leben
weltweit».

Hitze, Luftverschmutzung, Infektionskrankheiten

Seit den 1990er Jahren ist die Zahl hitzebedingter Todesfälle laut
Bericht global um 23 Prozent gestiegen - auf jährlich
durchschnittlich etwa 546.000 im Durchschnitt der Jahre 2012-2021.
Zudem sterben jährlich rund 2,5 Millionen Menschen durch die
Luftverschmutzung, die direkt auf die Verbrennung fossiler
Energieträger zurückzuführen ist. Während Öl- und Gaskonzerne ihr
e
Produktion ausbauen, gaben Regierungen weltweit im Jahr 2023 rund 956
Milliarden US-Dollar für fossile Subventionen aus - mehr als 15
Staaten sogar mehr als für ihre nationalen Gesundheitsbudgets.

Auch Infektionskrankheiten nehmen demnach zu: Beispielsweise sei das
weltweite Übertragungspotenzial des von Mücken übertragenen
Dengue-Fiebers seit den 1950er Jahren durch den Klimawandel stark
gestiegen. 

«Dieses Jahr zeichnet ein düsteres und unbestreitbares Bild der
verheerenden Gesundheitsschäden», sagte Studienleiterin Marina
Romanello vom University College London. «Die Zerstörung von Leben
und Lebensgrundlagen wird weiter zunehmen, solange wir unsere
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nicht beenden.»

Bestimmte Maßnahmen zeigen Wirkung

Gleichzeitig zeigen die Daten, dass bereits eingeleitete Maßnahmen
wirken. Der Umstieg auf saubere Energien habe seit 2010 jährlich etwa
160.000 vorzeitige Todesfälle verhindert, vor allem durch sauberere
Luft infolge des Rückgangs von Kohleverbrennung in reicheren Ländern.

Romanello betonte: «Wir haben die Lösungen in der Hand, um eine
Klimakatastrophe zu vermeiden. Von sauberer Energie bis zu gesünderen
Ernährungsweisen - diese Maßnahmen könnten über zehn Millionen Lebe
n
pro Jahr retten.»

Billionenschaden durch Klimawandel

Die Forscherinnen und Forscher weisen darauf hin, dass die
Auswirkungen des Klimawandels zunehmend wirtschaftliche Schäden
verursachen. Allein im Jahr 2024 gingen demnach weltweit 639
Milliarden Arbeitsstunden durch Hitze verloren. Das seien 98 Prozent
mehr als im Schnitt der Jahre 1990 bis 1999 und entspreche einem
Einkommensverlust von rund 1,09 Billionen US-Dollar.

Mitautor Anthony Costello mahnte zur Eile: «Wir müssen auf der
Dynamik aufbauen, die wir durch lokale Initiativen gesehen haben.
Eine gesundheitsschützende, gerechte und faire Transformation kann
nur gelingen, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen.»

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