Studie: Ältere verursachen Unfälle oft wegen Notfällen

Medizinische Notfälle wie Schwindel oder Herzinfarkt sind laut einer
Studie bei Senioren oft Auslöser schwerer Unfälle. Was Forscher zur
Vorbeugung empfehlen.

Berlin (dpa) - Von älteren Menschen verursachte schwere
Verkehrsunfälle sind nach einer neuen Untersuchung häufig auf
medizinische Notfälle und Probleme zurückzuführen. Das teilte die
Björn Steiger Stiftung in Berlin mit. «Je älter der Verursacher des
Unfalls, umso häufiger sind körperliche und geistige Mängel die
Ursache», sagte der Leiter der Unfallforschung, Siegfried Brockmann.

Die Forscher haben eigenen Angaben zufolge Daten von 230.000 Unfällen
ausgewertet, die von der Polizei aufgenommen wurden. Die Auswertung
beziehe sich nur auf Unfälle mit getöteten und schwer verletzten
Personen. In diesen Fällen seien Rettungssanitäter oder Ärzte vor Ort

gewesen, die Informationen zum Gesundheitszustand der Verursacher
gegeben hätten.

Was fanden die Forscher heraus?

Laut der Analyse der Unfalldaten der Polizei für die Jahre 2021 bis
2024 seien unter den Unfallverursachern im Alter von 75 bis 84 Jahren
in 13 Prozent der Fälle «Sonstige körperliche oder geistige Mängel
»
Unfallursache gewesen - Platz zwei hinter der nicht beachteten
Vorfahrt (17 Prozent).

In diese Kategorie fallen medizinische Notfälle. Schwindel,
Unwohlsein, Krämpfe, Ohnmachtsanfälle bis hin zu lebensbedrohlichen
Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall während der Fahrt seien
bei der Auswertung in erheblichem Ausmaß gefunden worden, hieß es
laut Mitteilung. 

Bei den über 85-Jährigen seien Vorfahrtfehler und «körperliche und

geistige Mängel» in jeweils 17 Prozent der Fälle als Ursache
festgestellt worden. Zum Vergleich: Bei den Verursachern im Alter von
25 und 64 Jahren machten «körperliche und geistige Mängel» nur vier

Prozent der Unfallursachen aus - Hauptgrund ist nicht angepasste
Geschwindigkeit (19 Prozent).

Welche Schlussfolgerungen lassen sich ziehen?

Statistisch gesehen sind ältere Menschen vergleichsweise selten in
Verkehrsunfälle mit Personenschaden verwickelt. Zahlenmäßig sitzt die

Gruppe der Berufstätigen viel häufiger am Steuer von Fahrzeugen. Nach
einer Auswertung des Gesamtverbands der Versicherer waren 2023
insgesamt 21.500 Autofahrer und -fahrerinnen im Alter von 75 Jahren
und älter an Verkehrsunfällen mit Toten und Verletzten beteiligt
gewesen. 

Laut Brockmann machen zum Verhindern von Unfällen verpflichtende
Gesundheitstests für ältere Fahrer und Fahrerinnen keinen Sinn, «da
sich in den meisten Fällen diese Ereignisse schwer oder gar nicht
vorhersagen lassen». Hausärzte könnten vielmehr mit der Hilfe eines
noch zu entwickelnden Frage- und Untersuchungsverfahrens
«problematische Fälle zumindest besser identifizieren». Ältere seie
n
in der Regel in ärztlicher Behandlung.

Zugleich setzt Brockmann auf KI-Assistenten in Fahrzeugen, die zum
Beispiel über Sensoren feststellten, wenn es einem am Steuer nicht
gut geht.

Die Björn Steiger Stiftung setzt sich seit 1969 bundesweit für die
Verbesserung von Notfallhilfe und Rettungswesen in Deutschland ein.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite