Pharmabranche wächst: Zollstreit mit Trump kurbelt Export an

Mehr Investitionen, Umsatz und Produktion: Die Pharmabranche wächst
gegen den wirtschaftlichen Trend. Dabei spielt der Zollstreit mit
Trump eine wichtige Rolle. Für 2026 sind die Aussichten trüber.

Berlin (dpa) - Während die deutsche Wirtschaft in der Krise steckt,
erwartet die Pharmaindustrie 2025 deutlich mehr Produktion und
Umsatz. Dabei profitiert die Branche allerdings von Sondereffekten im
Handelsstreit mit den USA. 

So erwartet der Verband Forschender Pharmaunternehmen (VFA), dass die
Produktion dieses Jahr um 3,2 Prozent zunimmt, während die
Herstellung in der deutschen Industrie insgesamt um 1,7 Prozent
sinke. Zugleich sollen die Pharma-Investitionen um 2,7 Prozent
wachsen und der Umsatz um 3,4 Prozent. In der Folge steige die
Beschäftigung in Deutschland leicht. 

Grund für das Wachstum ist auch der Zollstreit mit US-Präsident
Donald Trump, der schon im Frühjahr mit Pharmazöllen drohte. In der
Folge brachten Pharmakonzerne noch schnell so viele Medikamente wie
möglich über den Atlantik; Produktion und Exporte stiegen
sprunghaft. 

Der Effekt wirke immer noch nach, so der VFA. «Die jüngst hohen
Ausfuhren in andere Länder zeigen, dass nun zunächst in die USA
umgelenkte Lieferungen in die ursprünglichen Empfängerländer
nachgeholt werden.» Daher dürften
Produktion und Umsätze im Jahresverlauf erhöht bleiben, für 2026
erwarte man geringere Werte. Dann soll der Pharma-Umsatz leicht
sinken (-0,7 Prozent). 

Trumps Drohungen verunsichern

Für die deutsche Pharmabranche sind die USA ein unverzichtbarer
Absatzmarkt, rund ein Viertel der Exporte gehen dorthin. Zuletzt
hatte Trump mit Pharmazöllen von 100 Prozent auf Markenarzneien und
patentierte Medikamente vom 1. Oktober an gedroht. Kurz vor der
angepeilten Einführung hieß es aus US-Regierungskreisen, dass die EU
davon verschont bliebe. Auf Arznei-Importe aus der EU soll demnach
eine Zollobergrenze von 15 Prozent gelten.

Allerdings macht die Trump-Regierung Druck auf die Pharmabranche, um
gegen hohe Arzneipreise in den USA vorzugehen. Konzerne wie Roche,
Novartis und Sanofi haben Milliarden-Investitionen in den USA
angekündigt. Auch Merck aus Darmstadt hat ein Abkommen mit der
Trump-Regierung geschlossen. 

Pharmaunternehmen dürften aber weiter in Deutschland investieren,
glaubt der VFA. «Auch wenn Investitionen in Deutschland zugunsten der
USA zumindest teilweise zurückgestellt werden, dürften die
Investitionen der Pharmaindustrie hierzulande weiter steigen.»

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite