Schenk zu Vogelgrippe: «Nächste Wochen keine Entwarnung»
Thüringens Gesundheitsministerin Schenk mahnt zur Vorsicht wegen der
Vogelgrippe. Strikte Hygiene und Stallpflichten sollen Hausgeflügel
schützen.
Erfurt (dpa/th) - Angesichts der unter Wildvögeln derzeit
grassierenden Vogelgrippe mahnt Thüringens Gesundheitsministerin
Katharina Schenk die Menschen im Freistaat zu äußerster Vorsicht.
«Gehen Sie nicht nah ran, fassen Sie auf gar keinen Fall die
Wildvögel an, sondern informieren Sie die zuständigen Veterinärämte
r
der Landkreise, sonst wird das Virus noch schneller verbreitet», so
die SPD-Politikerin.
Es sei damit zu rechnen, dass die derzeitige Lage noch eine Weile so
andauere. «Die Ausbreitung des Virus findet momentan sehr dynamisch
statt. Das heißt auch, dass man nicht für die nächsten Wochen
Entwarnung geben kann», so Schenk.
Das Wichtigste sei nun der Schutz der Hausgeflügelbestände durch die
Einhaltung strikter Hygienevorschriften. In einer landesweit
geltenden Allgemeinverfügung verpflichtet das Landesamt für
Verbraucherschutz sämtliche Geflügelhalter zur Umsetzung von
Maßnahmen wie dem Tragen von Schutzkleidung, dem Desinfizieren von
Schuhwerk sowie zur Meldung ihrer Tiere bei der zuständigen Behörde.
Es sei jetzt «ganz zentral», dass all das geschehe, sagte Schenk,
damit das Virus nicht in Hausgeflügelbestände eingeschleppt werde.
Bundesweit 400.000 Tiere getötet
Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben bislang
mehr als 30 kommerzielle Geflügelhalter bundesweit rund 400.000 Tiere
töten müssen - allein 150.000 davon in einem Legehennenbetrieb in
Mecklenburg-Vorpommern, weitere 130.000 im Landkreis
Märkisch-Oderland in Brandenburg. Der Schaden für betroffene Betriebe
gehe in die Millionen.
In Thüringen hat es nach einem Ausbruch in insgesamt vier Betrieben
im Kreis Greiz bislang keine weiteren Fälle bei Geflügelhaltern
gegeben, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In Greiz waren
nach Angaben des Landratsamtes 1.358 Tiere getötet worden. Um die
betroffenen Betriebe wurde eine drei Kilometer große Schutzzone
definiert, in der unter anderem eine Stallpflicht gilt.
Ministerium schließt landesweite Stallpflicht nicht aus
Sollte sich das Risiko weiter erhöhen, so könne in Thüringen
angeordnet werden, dass Geflügel in Freilandhaltung in Ställe
gebracht werden müsse, heißt es auf der Website des Thüringer
Gesundheitsministeriums.
Bis auf weiteres seien solche Anordnungen aber Sache der Kreise und
kreisfreien Städte, so eine Sprecherin. Aktuell gilt eine
Stallpflicht nach amtlich bestätigten Vogelgrippe-Fällen bei
Wildvögeln im Kyffhäuserkreis, den Kreisen Sömmerda, Nordhausen sowie
dem Unstrut Hainich-Kreis. Der Landkreis Gotha hatte am Wochenende in
Abwägung des Risikos ebenfalls eine Stallpflicht verhängt.
Der Saale-Orla-Kreis, der Kreis Schmalkalden-Meiningen sowie die
Landeshauptstadt Erfurt definierten sogenannte Risikozonen, in denen
Geflügelhalter ihre Tiere geschlossen unterbringen müssen. Weitere
Stallpflichten in Risikogebieten des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt
treten von Dienstag an in Kraft, wie das Landratsamt in Saalfeld
mitteilte.
Der Kreis Eichsfeld sehe trotz eines bestätigten Falls bislang von
einer flächendeckenden Regelung ab, sagte ein Sprecher des
Landratsamtes der Deutschen Presse-Agentur. Im Wartburgkreis steht
die Bestätigung mehrerer Verdachtsfälle noch aus.
Eine Übersichtskarte mit sämtlichen derzeit geltenden Regelungen für
Geflügelhalter in Thüringen findet sich auf der Webseite des
Thüringer Gesundheitsministeriums.
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