Tourismustrend: Bedürfnis nach Erdung und Entschleunigung
Die Bundesgartenschau ist für 2029 im Unesco-Welterbe Oberes
Mittelrheintal geplant. Auch auf dieses Großereignis zielt die
rheinland-pfälzische Tourismusstrategie.
Mainz (dpa/lrs) - Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die
Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. «Der
Geschäfts- und Kongresstourismus ist ein Wachstumsfeld mit großem
Potenzial», sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in Mainz.
«Unser Ziel ist es, Rheinland-Pfalz als starken Standort für
Tagungen, Kongresse und Firmenveranstaltungen zu positionieren.» Es
gehe darum, Geschäfts- und Urlaubsreisen verstärkt zu verbinden als
Treiber für Wachstum.
«Tourismus ist kein Freizeitthema, er ist Wirtschaftspolitik», sagte
die FDP-Politikerin bei der Präsentation der Tourismusstrategie. «Wir
wollen den Tourismus in Rheinland-Pfalz noch stärker als
Standortfaktor verstehen.» Denn jedes Hotel, jeder touristische
Radweg und jedes Kongresszentrum schaffe auch Lebensqualität für die
Menschen. 33 Millionen Euro ständen im Doppelhaushalt 2025/26 für den
Tourismus zur Verfügung.
Steigende Gäste- und Übernachtungszahlen
Mit einem Bruttoumsatz von rund acht Milliarden Euro und rund 118.000
gesicherten Vollzeitstellen sei der Tourismus einer der wichtigsten
Wirtschaftszweige des Landes, erklärte Schmitt. In den ersten acht
Monaten des Jahres sei die Zahl der Gäste um 2,6 Prozent auf knapp
sechs Millionen gestiegen. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen habe
um 1,7 Prozent auf 15,5 Millionen zugenommen.
Treiber für diese positive Entwicklung seien der Städte-, Geschäfts-
und Gesundheitstourismus, berichtete die Wirtschaftsministerin. Zu
beobachten sei auch ein Trend im Tourismus, dass die Menschen durch
die vielen weltweiten Krisen und den enormen Wandel in der
Gesellschaft immer mehr ein Bedürfnis nach Erdung, Entschleunigung
sowie einer kleinen Auszeit möglichst nah am Heimatort haben.
Sechs Handlungsfelder
Die Fortschreibung der rheinland-pfälzischen Tourismusstrategie sieht
den Angaben zufolge insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.
Diese wurde vom Wirtschaftsministerium zusammen mit der
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, den Industrie- und Handelskammern,
dem Dehoga sowie dem Tourismus- und Heilbäderverband im Land
erarbeitet:
* Digitalisierung
* Profilierung und Innovation
* Strukturverbesserung im System Tourismus
* Stärkung des Gastgewerbes,
* Touristische Infrastruktur
* Nachhaltigkeit
Buga 2029 im Oberen Mittelrheintal im Blick
Nachhaltigkeit im Tourismus sei kein Trend mehr, sondern eine
Voraussetzung für Qualitätstourismus, konstatierten Schmitt und der
Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Stefan Zindler.
Dabei gehe es auch um die vermehrte Nutzung von regionalen Produkten.
Entscheidend sei auch, eine gute digitale Datengrundlage der Betriebe
zu erreichen, um Angebote in den Regionen zu vergleichen und Defizite
identifizieren zu können, ergänzte Dehoga-Präsident Gereon Haumann.
Die Tourismusstrategie ziele auch auf die Bundesgartenschau, die im
Jahr 2029 im Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal stattfinden soll,
sagte Wirtschaftsministerin Schmitt. Das Gebiet erstreckt sich über
67 Kilometer entlang des Rheins - vom hessischen Rüdesheim bis zum
Deutschen Eck in Koblenz.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.