Sachsen möchte weiter mit Spitzenforschung punkten
Exzellenz «Made in Saxony»: Mit neuen Exzellenzclustern will Sachsen
internationale Spitzenforscher anlocken und Themen wie Klimakrise,
Ressourcenknappheit und Medizin stärker in den Fokus rücken.
Dresden (dpa/sn) - Sachsen will weiter mit Spitzenforschung punkten
und sieht seine Universitäten dafür gut gerüstet. Vertreter der
bestehenden und neuen Exzellenzcluster an der Technischen Universität
Dresden und der Universität Leipzig traten jetzt bei einem Treffen in
Dresden in einen Gedankenaustausch.
Der Freistaat hatte in der letzten Runde der Exzellenzinitiative von
Bund und Ländern die Zahl der Cluster von drei auf sechs erhöhen
können und nimmt damit im bundesweiten Ranking einen vorderen Platz
ein. Die TU Dresden konnte neben drei bislang schon geförderten
Exzellenzclustern zwei neue etablieren, Leipzig war erstmals
erfolgreich.
Minister sieht Spitzenplatz Sachsens in der Wissenschaft gefestigt
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) sprach von einem
außergewöhnlichen Erfolg, der internationale Aufmerksamkeit erzielte
und Sachsen langfristig seinen Spitzenplatz als Wissenschaftsstandort
gefestigt habe.
Für die sechs Exzellenzcluster würden mit Beginn der Förderung 2026
etwa 200 Millionen Euro Bundesmittel über eine Laufzeit von sieben
Jahren fließen. Die Kofinanzierung des Landes sei sichergestellt. Der
Minister hält es für sinnvoll, dass sich die Cluster untereinander
vernetzen, weil es trotz unterschiedlicher Themen viele
Schnittstellen gibt.
Die Dresdner TU-Rektorin Ursula Staudinger dankte Gemkow, dass es ihm
gelungen sei, auch in finanziell harten und angespannten Zeiten Geld
für die Exzellenz «auf die Seite zu packen». «Das ist extrem
hilfreich für uns gewesen, und es freut uns sehr zu hören, dass die
Kofinanzierungen außer Frage stehen.»
Der TU Dresden sei mit fünf Clustern ein Quantensprung gelungen.
Gemeinsam mit Hamburg sei man nun bundesweit drittbeste Universität
hinter Tübingen und Bonn.
Exzellenzcluster locken Spitzenforscher aus aller Welt an
Laut Staudinger ist es der TU Dresden bereits mit ihren drei
bestehenden Clustern gelungen, auf die globale Landkarte der
Wissenschaft zu kommen und dort Eindruck zu hinterlassen. Damit habe
man Spitzenköpfe aus der ganzen Welt rekrutieren können. Der Anteil
internationaler Forscher sei in den Clustern doppelt so hoch wie in
anderen Bereichen. Die beiden neu dazu gekommenen Exzellenzcluster
würden sich den größten Herausforderungen der Gegenwart widmen: der
Klimakrise und der Ressourcenknappheit.
Die Leipziger Rektorin Eva Inés Obergfell sprach von einem
historischen Tag und einen Dammbruch für die Universität in der
Messestadt. Mit dem Leipzig Center of Metabolism setze man ein
starkes Zeichen für die medizinische Forschung der Zukunft.
Das Zentrum will sich der Erforschung und Behandlung weit
verbreiteter Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas, Diabetes
mellitus und Fettleber widmen. Im Fokus sollen individuelle Ursachen
der Erkrankungen stehen. Damit will man zugleich möglichst genau auf
einzelne Patienten zugeschnittene Therapien ermöglichen.
Leipzig will sich mit «Breathing Nature» noch einmal bewerben
Die Universitäten in Dresden und Leipzig waren bei der
Exzellenzinitiative mit insgesamt acht sogenannten Vollanträgen
vertreten. Zwei schafften das harte Auswahlverfahren nicht, darunter
das Leipziger Cluster «Breathing Nature» («Atmende Natur»), das
Wechselwirkungen zwischen Biodiversität, Klima und menschlichem
Verhalten erforschen will. Das Projekt will sich nun in der nächsten
Exzellenzrunde noch einmal bewerben.
Die TU Dresden überzeugte mit ihren Anträgen für die bereits
laufenden Cluster - «Physik des Lebens», «Komplexität und Topologie
in Quantenmaterialien» und «Zentrum für taktiles Internet» sowie mi
t
zwei neuen Projekten. «REC2» soll die wissenschaftliche Grundlage für
die Elektronik der Zukunft schaffen und eine nachhaltige und
ressourcenschonende Produktion untersuchen. Bei dem Projekt «Care»
geht es um klimaneutrales und effizientes Bauen, hier ist die RWTH
Aachen Partner.
Für die aktuelle Periode der Exzellenzinitiative kamen insgesamt 98
Anträge von 47 deutschen Universitäten. Für die Förderung stehen
fortan rund 539 Millionen Euro pro Jahr bereit. Jedes Cluster kann
mit einer jährlichen Fördersumme von 8 bis 10 Millionen Euro rechnen.
Die Länder zahlen ein Viertel davon, die Laufzeit beträgt sieben
Jahre.
Die Exzellenzstrategie umfasst neben Exzellenzclustern noch die
Exzellenzuniversitäten. Die TU Dresden trägt diesen Titel als einzige
Universität eines ostdeutschen Flächenlandes seit 2012 und wurde 2019
bestätigt. Voraussetzung für den Titel sind zwei Exzellenzcluster.
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