Linksfraktion schlägt Zweckverband für Kurorte vor

Kurz vor dem Bädertag macht ein Linken-Abgeordneter einen Vorschlag,
wie Thüringer Kurorte auf finanziell sicherere Füße gestellt werden
könnten. Er nennt auch ein Beispiel.

Erfurt (dpa/th) - Um Kurorte finanziell zu entlasten, schlägt der
kommunalpolitische Sprecher der Linksfraktion, Sascha Bilay, die
Gründung eines Zweckverbands vor. Die betroffenen Kommunen, aber auch
das Land sollten Mitglieder darin sein, heißt es in einer
entsprechenden Mitteilung der Fraktion. 

«Ähnlich wie in Oberhof würden Land und Kommunen die Kosten für
Kureinrichtungen, insbesondere die Thermen, partnerschaftlich tragen.
Die kommunalen Belastungen wären dabei nach oben hin gedeckelt, das
Risiko für die kommunalen Haushalte begrenzt», so der
Landtagsabgeordnete Bilay.

Das Land wiederum würde mit dem Zweckverband eine
Steuerungsmöglichkeit erhalten und könnte im Rahmen der
Wirtschaftsförderung stärker Prioritäten setzen, um einen gerechten
Ausgleich innerhalb Thüringens herzustellen. «Zudem würden die
Aufgaben des Kurwesens vollständig in die öffentliche Hand überführ
t
und der Kapitalverwertungslogik entzogen», ergänzte Bilay.

Land und Kommunen in Zweckverband für Wintersport

2013 wurde der Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum gegründet.
Das Land, der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und die Stadt Oberhof
arbeiten darin organisatorisch und finanziell zusammen. Der
Zweckverband ist Eigentümer und Betreiber der Sport- und
Freizeitanlagen in Oberhof.

Kurorte als Tourismusfaktor

Insgesamt gibt es 18 staatlich anerkannte Thüringer Kurorte und
Heilbäder. Mit finanzieller Unterstützung des Landes haben diese in
den vergangenen Jahren Millionensummen in Thermalbäder, Kurparks oder
Gradierwerke investiert. 2024 wurden laut Wirtschaftsministerium mehr
als 2,5 Millionen Übernachtungen in den Erholungsorten gezählt - das
war etwa ein Viertel aller Übernachtungen in Thüringen. Dennoch waren
es etwa 200.000 Übernachtungen weniger als im Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Steigende Kosten für Bäderbetrieb

Zuletzt hatte der Thüringer Heilbäderverband immer wieder auf
finanzielle Herausforderungen durch steigende Energie- und
Personalkosten verwiesen: Betrieb und Unterhalt von Thermalbädern
seien in der Regel nur durch Zuschüsse der Kommunen möglich.

Am Montag sollen Vertreter aus Kurorten Politik, Gesundheitswesen und
Tourismus zum 35. Thüringer Bädertag in Heilbad Heiligenstadt im
Eichsfeld etwa über Perspektiven im Gesundheitstourismus diskutieren.

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