Apothekerverband warnt vor Arzneimittel-Engpässen
Mehr als 500 Medikamente gelten laut Apothekerverband als schwer
verfügbar. Besonders betroffen: Antibiotika-Säfte für Kinder und
Mittel gegen Asthma und ADHS.
Berlin (dpa) - Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände, Thomas Preis, sieht die Versorgung mit einigen
Arzneimitteln in Gefahr. «Auch in diesen Winter gehen wir sehr
schlecht vorbereitet. Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist
ein Dauerthema geworden in den Apotheken», sagte Preis der «Bild am
Sonntag».
Aktuell sind nach Preis' Angaben über 500 Medikamente offiziell als
schwer verfügbar gemeldet, bei einigen liege sogar ein
«Versorgungsmangel» vor. Besonders betroffen seien Antibiotika-Säfte
für Kinder, ein Asthma-Mittel sowie ADHS-Medikamente. Für Fieber- und
Erkältungsmittel sowie Hustensäfte hingegen sei «die Versorgung
sichergestellt», sagte Preis.
Als Grund für Engpässe nennt der Verbandspräsident die Abhängigkeit
von Produktionsstätten außerhalb Europas. «Deutschland war früher d
ie
Apotheke der Welt, jetzt steht die Apotheke der Welt in China oder
Indien. Und wenn dort Werke Produktionsprobleme haben, dann schlägt
sich das sofort in der Versorgung in Europa und in Deutschland
nieder.»
Sozialverband: Bürokratische Hürden abbauen
Auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) sieht Handlungsbedarf.
Medikamentenengpässe seien für viele Menschen eine enorme Belastung,
insbesondere für Ältere, chronisch Kranke und Menschen mit
Behinderungen, teilte SoVD-Vorstandsvorsitzende Michael Engelmeier
mit. «Der Vorstoß der EU-Kommission im März, die Produktion in Europa
zu stärken, muss daher dringend weiterverfolgt und so die
Medikamentenversorgung wieder stärker in die eigene Hand genommen
werden, um Notstände zu vermeiden und die Patientensicherheit zu
gewährleisten.»
Der Sozialverband forderte zudem mehr Handlungsspielraum für
Apotheken, um bürokratische Hürden abzubauen und eine schnelle
Versorgung zu ermöglichen.
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