Reiselustige Babyboomer als Chance für Thüringer Kurorte

Wie Thüringer Heilbäder mit spezialisierten Programmen und
Investitionen auf den Renteneintritt der Babyboomer-Generation
reagieren.

Heiligenstadt (dpa/th) - Die Thüringer Kurorte sehen im
Renteneintritt der Babyboomer-Generation eine große Chance. «Das ist
eine Generation, die unterwegs sein will, fit ist und sich etwas
gönnen möchte», sagte die Geschäftsführerin des Thüringer
Heilbäderverbandes, Melanie Kornhaas, der Deutschen Presse-Agentur.
Sinnvoll seien daher spezielle Gesundheitsangebote und eine passende
Infrastruktur mit Thermalbädern, Wander- und Radwegen sowie
Ladestationen für E-Bikes. 

Spezialisierung notwendig

Eine im Auftrag des Verbandes erstellte Studie empfiehlt Kornhaas
zufolge den 17 staatlich anerkannten Heilbädern und Kurorten zudem
eine stärkere Spezialisierung. Beispielsweise habe das Solheilbad Bad
Salzungen das Konzept einer Pneumo-Kur für Menschen mit der
chronischen Lungenkrankheit COPD entwickelt, erklärte Kornhaas.
Thüringens ältester Kurort Bad Liebenstein mit großen
Rehabilitationskliniken konzentriere sich auf barrierefreie Angebote
und setze verstärkt auf Kneipp-Therapien. Bad Sulza, gelegen im
Saale-Unstrut-Weinanbaugebiet, wiederum spreche mit Weinzerstäubungen
im historischen Gradierwerk auch ein jüngeres Publikum an. 

Ausbaufähig ist aus Sicht der Verbandsgeschäftsführerin das Angebot
an ambulanten Kuren außerhalb von Reha-Kliniken. Für solche
Vorsorgekuren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen den Großteil
der Behandlungskosten und zahlen einen Zuschuss für Unterkunft,
Verpflegung und Fahrtkosten.

Sole, Moor, gesunde Luft

In Thüringer Kurorten werden natürliche Heilmittel wie Sole, Moor,
Schwefel oder spezielles Klima genutzt, etwa zur Behandlung von
Atemwegs- und Hautkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder
Rheuma. Im vergangenen Jahr zählte der Verband rund 2,5 Millionen
Gästeübernachtungen - das waren trotz eines Aufwärtstrends etwa
200.000 weniger als im Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes haben die Kurorte in den
vergangenen Jahren Millionensummen in Thermalbäder, Kurparks oder
Gradierwerke investiert. Derzeit läuft die Sanierung der
Kyffhäuser-Therme in Bad Frankenhausen, die mit 9,4 Millionen Euro
unterstützt wird.

Der Thüringer Bädertag beschäftigt sich am 15. September im Heilbad
Heiligenstadt (Eichsfeldkreis) mit den Perspektiven der für den
Gesundheitstourismus wichtigen Orte.

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