Neue Ehec-Fälle - Weiter Suche nach Quelle des Ausbruchs

Fast 50 Menschen haben sich in MV inzwischen mit Ehec infiziert. Bei
etwa jedem vierten Fall gab es einen schweren Krankheitsverlauf. Die
Suche nach der Quelle des Ausbruchs in MV läuft weiter.

Schwerin (dpa/mv) - Nach der Identifizierung des Erregerstammes für
den Ehec-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern versuchen die Behörden
mit detaillierten Befragungen der betroffenen Familien der
eigentlichen Quelle auf die Spur zu kommen. Allein der Fragebogen des
Robert Koch Instituts (RKI) umfasse 37 Seiten. Jedem potenziellen
Verdacht und jedem Hinweis, der sich aus den Antworten ergebe, werde
weiterhin mit Hochdruck nachgegangen, versicherte
Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Doch bislang wurde die Ursache
für die seit Mitte August währende Serie von Infektionen nicht
gefunden. 

Die SPD-Politikerin hatte zuvor den Sozialausschuss des Landtags in
einer Sondersitzung darüber informiert, wie viele Menschen sich
bislang in MV infizierten und welche Maßnahmen zur Eindämmung des
Infektionsgeschehens unternommen wurden. So untersuche das Landesamt
für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei verdächtige
Lebensmittelproben. «Alle zuständigen Behörden greifen hier seit
Beginn des Ausbruchs hervorragend ineinander», betonte die
Ministerin. Den Kliniken sprach sie ihren Dank aus. Die stationäre
Versorgung von bisher 19 Erkrankten laufe vorbildlich. Wie viele
dieser Patienten aktuell noch in Krankenhäusern liegen, sagte sie
nicht.

Wieder Neuinfektionen gemeldet

Die Identifizierung des verantwortlichen Bakterienstammes hatte
Hoffnungen geschürt, nun endlich auch die Infektionsquelle zu finden.
Doch erfüllten sich diese bislang nicht. Zudem wurden nach mehreren
Tagen ohne Neuinfektionen am Donnerstag wieder fünf neue Fälle
gemeldet, so dass nun von 49 Betroffenen ausgegangen wird. 

Laut Dreese wurden 18 dieser Fälle dem aktuellen Ausbruch zugeordnet,
der nicht zu dem sonst auftretenden jährlichen Ehec-Geschehen gehöre.
Die restlichen 31 Fälle würden bis zur abschließenden
labordiagnostischen Prüfung noch als Verdachtsfall geführt. «Wir
nehmen den Ausbruch sehr ernst und treiben die Aufklärung stetig und
gemeinsam mit allen Akteuren im Land und den Expertinnen und Experten
im RKI voran», betonte Drese.

Schwere Krankheitsverläufe in MV

Bundesweit wurden laut RKI seit dem 17. August 59 Ehec-Infektionen
registriert. Die Häufung der Infektionen in MV, von denen auch
Urlauber aus anderen Bundesländern betroffen waren und die bei
Kindern oft zu schweren Krankheitsverläufen führten, hatte bei
Medizinern Besorgnis ausgelöst. Die Zahl der schweren Verläufe mit
dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) nahm erneut zu
und stieg von zehn auf zwölf. Den Angaben zufolge waren darunter
sechs bestätigte und sechs Verdachtsfälle.  

Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli - bestimmte
krank machende Stämme eines Darmbakteriums, das vor allem bei
Wiederkäuern vorkommt und auf verschiedenen Wegen auch auf den
Menschen übertragen werden kann. Diese Mikroben produzieren
sogenannte Shigatoxine - starke Zellgifte, die bei Menschen schwere
Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS mit
Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren
hervorrufen.

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