Weniger Tote wegen Herzkrankheiten - aber Experten warnen

Es klingt nach einer guten Nachricht: Es gab 2023 etwas weniger
Herztote in Deutschland. Trotzdem sind diese Zahlen laut Experten
immer noch viel zu hoch - auch im europäischen Vergleich. Warum?

Berlin (dpa) - Die Zahl der Menschen in Deutschland, die aufgrund von
Herzkrankheiten gestorben sind, ist leicht gesunken. Allerdings ist
die Zahl derer, die deswegen ins Krankenhaus müssen, gestiegen. Das
geht aus dem «Deutschen Herzbericht - Update 2025» hervor, den die
Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit medizinischen Fachgesellschaften
vorgestellt hat. Es handelt sich um Daten aus dem Jahr 2023. 
Ein Überblick, warum diese Zahlen so wichtig sind: 

Viele Betroffene:

Im Fokus des aktuellen Herzberichts steht die koronare Herzkrankheit
(KHK). Rund 4,7 Millionen Menschen in Deutschland leben den Angaben
zufolge mit dieser Diagnose - es ist eine Volkskrankheit. Bei ihnen
sind die Herzkranzgefäße, die das Herz mit Blut versorgen, durch
Ablagerungen geschädigt. Darauf können unter anderem
Herzinsuffizienz, plötzlicher Herztod oder ein Herzinfarkt folgen. 

Mehr Behandlungen in Krankenhäusern:

Insgesamt gab es wegen aller Herzerkrankungen im Meldejahr 1.635.903
Aufnahmen in Kliniken - gut 61.500 mehr als noch im Jahr 2022. Das
ist ein «hohes Niveau», erläutert Prof. Heribert Schunkert,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
Der Anstieg geht laut Mitteilung vor allem auf die älter werdende
Bevölkerung zurück.

Wegen der Volkskrankheit KHK inklusive Herzinfarkt wurden 538.675
Aufnahmen ins Krankenhaus verzeichnet. Allein 185.804 Herzinfarkte
waren darunter. 

Diese Entwicklung geht jedoch nicht allein auf die Alterung der
Bevölkerung zurück: Den Angaben zufolge werden wegen KHK und
Herzrhythmusstörungen schon ab dem Alter von 40 Jahren mehr
Klinikaufenthalte erkennbar. 

Weniger Tote:

Im Jahr 2023 starben insgesamt 211.152 Menschen an den Folgen einer
der vielen Herzkrankheiten. Das ist weniger als im Vorjahr mit
216.944 Toten. Vergleicht man die sogenannte Sterberate, dann waren
es 215,7 Gestorbene pro 100.000 Einwohner im Jahr 2023, ein Jahr
davor waren es noch 224,2. 

Allerdings muss auch 2023 noch von einem Pandemie-Effekt ausgegangen
werden: «Eine Covid-Infektion stellt auch weiterhin eine relevante
Todesursache für Personen im höheren Alter dar, an der 2023 über
24.000 Personen im Alter von 65 Jahren und älter starben», berichtet
Schunkert. Die im Jahr 2023 - und zuvor in den Jahren 2020 bis 2022 -
an Covid gestorbenen Menschen wären ohne Pandemie womöglich im Jahr
2023 an einer anderen altersbedingten Erkrankung wie einer
Herzkrankheit gestorben.

Die tödlichste Herzerkrankung war 2023 die schon erwähnte koronare
Herzkrankheit mit 119.795 Toten. Davon starben 43.839 Menschen am
akuten Herzinfarkt. Auch diese Zahlen sanken im Vergleich zu 2022.
Die Sterblichkeitskurve von KHK flachte bereits in den Jahren vor der
Corona-Pandemie tendenziell ab, heißt es. «Es könnte sich daher ein
Plateau abzeichnen», so Kardiologe Schunkert.

Experten-Fazit:

«Dass die KHK- und Herzinfarktsterblichkeit im aktuell berichteten
Jahr erneut merklich abnimmt, bestätigt einen erfreulichen Trend, der
sich seit Jahren abzeichnet», erläutert Schunkert. Das geht laut
Mitteilung unter anderem auf Verbesserungen bei der Rehabilitation
und Therapie zurück. Doch die Sterberate der KHK sei im europäischen
Vergleich mit Frankreich oder Dänemark «nach wie vor viel zu hoch»,
so Schunkert. Daher müssten in Deutschland die Ursachen der KHK
stärker in den Fokus genommen werden. 

Zu den laut Mitteilung hierzulande «enorm verbreiteten»
Risikofaktoren für Infarkte und Herzschwäche zählen: zu hohes
LDL-Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rauchen und
Übergewicht. «Damit wir diese Risikofaktoren in den Griff bekommen,
müssen wir gefährdete Menschen frühzeitiger identifizieren und
behandeln», forderte Schunkert.

Was lässt sich konkret tun?

Viele körperliche Veränderungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
können schon in der Frühphase erkannt und behandelt werden, «bevor
Symptome einen schwereren klinischen Verlauf ankündigen», erläuterte

Schunkert. Es gehe nun darum, Menschen zu motivieren, die ärztlichen
Vorsorge-Möglichkeiten zu nutzen. 

Das erfordere mehr Anstrengungen seitens der Politik für
Präventionsprogramme - und mehr sogenannte Gesundheitskompetenz der
Menschen selbst. Kardiologe Schunkert rät also, sich gut zu
informieren, um aktiv die eigene Gesundheit zu fördern.

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