Behörden melden keine neuen Fälle bei Ehec-Ausbruch in MV

Der Bakterienstamm, der den aktuellen Ehec-Ausbruch in MV auslöste,
ist gefunden. Die Quelle der Infektionsserie ist aber weiter unklar.
Neue Fälle wurden nicht gemeldet.

Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Nach der Identifizierung des für den
Ehec-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern verantwortlichen
Bakterienstammes haben die Behörden 14 der bislang bestätigten 45
Ehec-Fälle diesem Ausbruchsgeschehen zugeordnet. In Abstimmung mit
dem Robert Koch-Institut (RKI) würden fortan nur noch Neuinfektionen
in die Statistik aufgenommen, die labordiagnostisch bestätigt dem
Ausbruchsstamm zuzuordnen sind. Das teilte das Landesamt für
Gesundheit und Soziales in Rostock mit. 

Nach diesen Kriterien seien keine neuen Ehec-Infektionen mit
Erkrankungsbeginn nach dem 1. September gemeldet worden. Ob dies ein
Indiz für das Ende des Ehec-Ausbruchs ist und ob es im Nordosten neue
Infektionen mit einem anderen Stamm dieser Darmbakterien gab, wurde
nicht mitgeteilt.

Infektionen, die nicht die aktuelle Falldefinition erfüllten, würden
bis zur endgültigen labordiagnostischen Abklärung als mögliche Fäll
e
geführt, hieß es. Zudem gebe es eine Gesamtstatistik mit allen
Ehec-Fällen. Diese wird nicht tagesaktuell veröffentlicht. 

Vor allem Kinder betroffen

Bei den bislang 14 bestätigten Ehec-Infektionen, die dem aktuellen
Ausbruch in MV zugeordnet werden, handelt es sich laut Gesundheitsamt
um elf Kinder und drei Erwachsene. Acht der Betroffenen stammen
demnach aus Mecklenburg-Vorpommern, sechs aus anderen Bundesländern. 

In fünf dieser Fälle habe die Infektion bei Kindern im Alter von ein
bis sechs Jahren das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ausgelöst,
das zu Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren
führen kann. Wie viele Patienten wegen dieses schweren
Krankheitsverlaufs noch stationär behandelt wurden, wurde nicht
mitgeteilt. Insgesamt war bei zwölf Patienten HUS diagnostiziert
worden.

Infektionsquelle weiter unklar 

Die Identifizierung des für den aktuellen Ehec-Ausbruch in MV
verantwortlichen Bakterienstammes hatte Hoffnung gemacht, auch Quelle
und Verbreitungsweg der Infektionen zu finden. Dazu gibt es weiter
keine belastbaren Erkenntnisse. 

Ehec-Infektionen waren seit Mitte August zunächst nur im Osten
Mecklenburg-Vorpommerns registriert worden. Zuletzt hatte es
Erkrankungen auch weiter im Westen des Landes gegeben. 

Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli - bestimmte
krank machende Stämme eines Darmbakteriums, das vor allem bei
Wiederkäuern vorkommt. Diese Mikroben produzieren sogenannte
Shigatoxine - starke Zellgifte, die bei Menschen schwere
Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS
auslösen können. 

Kinder gelten als besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem und ihre
Organe noch nicht vollständig ausgereift sind. Sie machen auch beim
aktuellen Ausbruch den Großteil der Betroffenen aus.

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