Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener ab 2026 geplant
Die Einkommensgrenze, bis zu der Sozialbeiträge zu zahlen sind, wird
jährlich neu festgelegt - analog zur Lohnentwicklung. Was heißt das
für Arbeitnehmer und Rentner im kommenden Jahr?
Berlin (dpa) - Menschen mit höheren Einkommen müssen im kommenden
Jahr voraussichtlich mehr Geld an ihre Sozialversicherungen abführen.
Dabei geht es um die Anhebung der sogenannten Bemessungsgrenze beim
Einkommen, bis zu der Sozialbeiträge zu entrichten sind. Sie wird
jährlich an die Lohnentwicklung angepasst. Den entsprechenden
Verordnungsentwurf hat das Bundesarbeitsministerium am Freitag zur
Abstimmung an die anderen Ressorts geschickt. Der Entwurf, über den
zuvor das Portal «Politico» berichtete, liegt der Deutschen
Presse-Agentur vor.
Was ist für die einzelnen Versicherungsarten vorgesehen?
* In der allgemeinen Rentenversicherung soll die
Beitragsbemessungsgrenze dem Entwurf zufolge von derzeit 8.050 Euro
im Monat ab dem 1. Januar auf 8.450 Euro steigen.
* In der gesetzlichen Krankenversicherung soll die
Beitragsbemessungsgrenze demnach ebenfalls steigen - von monatlich
5.512,50 Euro in diesem Jahr auf 5.812,50 Euro im kommenden Jahr.
* Die Versicherungspflichtgrenze, also die Grenze bis zu der
Arbeitnehmer in der Regel gesetzlich krankenversichert sein müssen,
soll gemäß der Planungen 2026 von aktuell 6.150 Euro
Bruttomonatseinkommen auf dann 6.450 Euro pro Monat angehoben werden.
Was die Beitragsbemessungsgrenze ist
Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung ist der
Höchstbetrag des Bruttoeinkommens, bis zu dem Beiträge zum
gesetzlichen System der Alterssicherung, zu dem Arbeitnehmer und
Arbeitgeber beitragen, erhoben werden. Einkommen oberhalb dieser
Grenze wird nicht für die Berechnung der Rentenversicherungsbeiträge
herangezogen. Um die maßgebenden Werte der Rechengrößen der
Sozialversicherung zu bestimmen, betrachtet man die Entwicklung der
Löhne und Gehälter.
Weitreichendere politische Forderungen
Der SPD-Gesundheitsexperte Christos Pantazis hatte im Juni in einem
Interview vorgeschlagen, dass Gutverdiener mehr in die gesetzliche
Krankenversicherung einzahlen. Konkret plädierte er für eine Erhöhung
der Beitragsbemessungsgrenze um rund 2.500 Euro, um die angespannte
Finanzlage der Versicherungen zu stabilisieren. Der
gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, plädierte
neben Strukturreformen ebenfalls für eine Anhebung «stufenweise auf
das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung».
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