Ehec-Ausbruch - CDU will Polizeihilfe bei Suche nach Quelle
Die CDU dringt auf einen Krisenstab und Polizeieinsatz, um die
Ehec-Infektionsquelle rasch zu finden. Zuletzt waren die Fallzahlen
deutlich angestiegen - und der Schulstart steht bevor.
Schwerin (dpa/mv) - CDU-Fraktionschef Daniel Peters hat sich besorgt
darüber geäußert, dass beim aktuellen Ehec-Ausbruch vor allem Kinder
unter schweren Krankheitsverläufen leiden und die Einbindung der
Landespolizei bei der Suche nach den Infektionsquellen gefordert. «Es
geht hier um Ermittlungsarbeit, Spurensuche und die Auswertung von
Indizien, all das gehört zum täglichen Handwerkszeug der Polizei. Das
Nebeneinander unterschiedlicher Behörden hat bislang keine schnelle
Aufklärung gebracht», begründete der CDU-Politiker seine Forderung.
Nach seiner Meinung hätte Innenminister Christian Pegel (SPD) längst
die Initiative dazu ergreifen müssen.
Peters erneuerte zudem seinen Vorschlag an die Landesregierung, einen
Krisenstab einzurichten, was die Koordinierung über Ressortgrenzen
hinweg erleichtere. «Wenn wir es mit einem Ausbruchsgeschehen dieser
Dimension zu tun haben, dürfen Zuständigkeiten nicht zum Hindernis
werden», betonte er. Nach seiner Meinung birgt der bevorstehende
Schulbeginn mit mehr Kontakten unter Kindern die Gefahr, dass sich
die Infektionen weiter rasch ausbreiten. Noch konnten die Behörden
die Ansteckungsquelle nicht finden. Ein Lebensmittel als Auslöser für
den Ausbruch konnte nach Angaben des Landesgesundheitsamtes bislang
nicht identifiziert werden.
Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Landtag
Als Reaktion auf den fortwährenden Ehec-Ausbruch in
Mecklenburg-Vorpommern befasst sich der Gesundheitsausschuss des
Landtags in einer Sondersitzung mit dem Infektionsgeschehen. Die
Abgeordneten haben von der Landesregierung für den kommenden
Donnerstag einen Lagebericht dazu angefordert. Die Initiative für die
außerplanmäßige Sitzung, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit
stattfinden wird, war von der oppositionellen CDU ausgegangen.
Seit Mitte August werden täglich neue Infektionen gemeldet. Nach
Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) in
Rostock wurden bislang insgesamt 43 Ehec-Fälle registriert. Betroffen
sind neben Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern vielfach auch Familien
aus anderen Bundesländern, die ihre Ferien im Nordosten verbrachten.
Bei zwölf Patienten, meist Kindern, löste die Infektion das
hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) aus, das zu
Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren führen
kann. 15 Betroffene wurden zuletzt noch stationär behandelt.
Kinder besonders gefährdet
Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli - bestimmte
krank machende Stämme eines Darmbakteriums, das vor allem bei
Wiederkäuern vorkommt. Diese Mikroben produzieren sogenannte
Shigatoxine - starke Zellgifte, die bei Menschen schwere
Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS
auslösen können. Kinder gelten als besonders gefährdet, weil ihr
Immunsystem und ihre Organe noch nicht vollständig ausgereift sind.
Sie machen auch beim aktuellen Ausbruch den Großteil der Betroffenen
aus.
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