Kosten bei den Krankenkassen steigen deutlich
Kann es gelingen, die ständig steigenden Kosten der Krankenkassen
besser in den Griff zu bekommen? Der aktuelle Trend ist eindeutig.
Berlin (dpa) - Die Ausgaben der Krankenkassen steigen ungebrochen
weiter. Im ersten Halbjahr gaben die rund 90 gesetzlichen
Krankenkassen 166,1 Milliarden Euro für ihre Leistungen aus. Das ist
ein Plus von 7,95 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum,
wie aus neuen Kennzahlen ihres GKV-Spitzenverbands hervorgeht, die
der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. An diesem Freitag will
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) über die
Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im
ersten Halbjahr informieren.
Auffällig ist der auf 2,8 Milliarden Euro gestiegene Überschuss der
Krankenkassen. Nach Rekorddefiziten im Jahr 2024 war bis Ende März
bereits ein Überschuss von 1,8 Milliarden Euro entstanden.
«Aber das sollte niemanden beruhigen», sagte der Vorsitzende des
GKV-Spitzenverbandes, Oliver Blatt, der dpa. «Die Ausgabendynamik ist
im ersten Halbjahr ungebrochen.» Der Überschuss sei dringend
notwendig, um die gesetzliche Mindestreserve der Kassen wieder
aufzufüllen. In den vergangenen Jahren hatte es einen Rücklagen-Abbau
gegeben. «Gerade mit Blick auf die dynamische Ausgabenentwicklung ist
aber noch offen, ob das gelingen kann», sagte Blatt.
Anstieg größer als vergangenes Jahr
Allein beim größten Kostenblock, den Krankenhausbehandlungen,
übertraf das Plus mit 9,6 Prozent noch das des ersten Halbjahres 2024
(7,9 Prozent). 54,5 Milliarden Euro flossen nun zu den Kliniken. Die
Ausgaben für Ärzte stiegen um 7,8 Prozent auf 27,0 Milliarden, die
für Arzneimittel um 6 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro.
Blatt sagte: «So kann es nicht weitergehen, solche Steigerungsraten
hält kein Gesundheitssystem der Welt auf Dauer aus.»
Kurzfristige und langfristige Schritte
Blatt forderte ein Ausgabenmoratorium und Strukturreformen. Diese
sollten für die Versicherten im Alltag spürbar werden - zum Beispiel
durch schnellere Arzttermine. Langfristig will Blatt aber auch
verhindern, dass die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen weiter
auseinanderklafft, und «wieder zu stabilen Finanzen kommen».
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